Raiffeisen Immobilien: Dennoch keine dramatischen Einbrüche. Rückgänge im Bereich der Fünf-Prozent-Marke erwartet, aber kein Sturzflug. Umsatz stabil auf hohem Niveau.
Das heurige Jahr wird das Ende der dynamischen Preisanstiege einläuten. Zu diesem Schluss gelangt Raiffeisen Immobilien Österreich (RIÖ) heute in einer Mitteilung. Dennoch rechnet man nicht mit dramatischen Einbrüchen, auch nicht mit Stürzflügen bei den Immobilienpreisen. Vielmehr geht man österreichweit von moderaten Rückgängen im Bereich von fünf Prozent aus. Das, weil sich heuer auch ein Nachlassen der Neubautätigkeit einstellen werde, was Raiffeisen Immobilien als preisstabilisierend wertet. „Und insbesondere für die westlichen Bundesländer gilt auch weiterhin: Grund und Boden und damit Wohnraum sind
extrem knapp und nicht vermehrbar. Selbst bei leicht rückläufiger Nachfrage ist also hier nicht mit sinkenden Preisen zu rechnen“, so Peter Mayr, Prokurist bei Raiffeisen Immobilien Österreich.
Zwar sei das vergangene Jahr, so Raiffeisen Immobilien, sehr gut gestartet, in der Jahresmitte habe sich die Lage allerdings eingetrübt; steigende Zinsen und strengere Kreditvergaberichtlinien hätten die Nachfrage gedämpft. Allerdings spricht Raiffeisen Immobilien von einer Erholung der Nachfrage gegen Jahresende. Jedoch hätten viele Bauträger aufgrund von Zulieferproblemen und Baukostenexplosionen Projekte hinanstellen müssen, weswegen im Vorjahr weniger Neubauwohnungen auf den Markt kamen. Bei gleichzeitig guter Nachfrage hätten die Wohnimmobilienpreise im Vorjahr gegenüber 2021 um zehn Prozent zugelegt, zitiert Raiffeisen Immobilien Zahlen der OeNB. Aber: Ein Angebotsüberhang habe sich im Vorjahr nicht ergeben, sagt Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich: „Bisher kamen trotz höherer Zinsen für Hypothekarkredite und der verschärften Finanzierungsregeln nur wenige Objekte zusätzlich auf den Markt. Anders bei Ferienimmobilien. Hier konnten wir feststellen, dass vor allem die extrem gestiegenen Energiekosten Verkäufe von Zweitwohnsitzen ausgelöst haben. Energiekosten und Energiequelle sehen wir generell als eines der Trendthemen 2023.“
Für das heurige Jahr rechnet Raiffeisen Immobilien mit steigenden Mietpreisen und eine höhere Bedeutung bei Energie und Leistbarkeit. Vor allem in den Ballungszentren seien Mietwohnungen als Alternative zum Kauf stark nachgefragt, das bringt einen Auftrieb für die Mietpreise. Ungeachtet dessen sieht man im Neubau Herausforderungen zukommen, will man Energieeffizienz unter einen Hut mit Leistbarkeit bringen. Weinberger: „Es wird zukünftig energieeffizienter, wirtschaftlicher und kostengünstiger gebaut werden müssen.“
Für das Vorjahr bilanziert die Raiffeisen Immobilien jedenfalls positiv. Laut eigenen Angaben sei von rund 300 Mitarbeitern rund 6.850 Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 809 Millionen Euro abgewickelt worden. Das steigerte den Honorarumsatz von 37,9 Millionen Euro auf nunmehr knapp über 38 Millionen Euro.