Gedämpfte Stimmung, aber auch mehr Raum für konkrete Gespräche: Mehr als 40.000 Besucher kamen auf die diesjährige Expo Real nach München, um sich über die aktuellen Entwicklungen auszutauschen.
Es waren zwar mehr Besucher als im vorigen Jahr, aber weniger Aussteller: Im Rahmen der am Freitag zu Ende gegangenen Expo Real in München verzeichnete die Messe München mehr als 40.000 Besucher und 1.856 Aussteller nach 1.887 vom Vorjahr. Gerade in diesem Jahr habe die Expo Real bewiesen, dass sie die Arbeitsmesser der Branche ist und jene Plattform bietet, um über bestehende Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren, so Stefan Rummel, CEO der Messe München: „Die Immobilienbranche sieht sich mit einer der angespanntesten Zeiten seit langem konfrontiert. Steigende Zinsen, stagnierende Bauvorhaben, Inflation – die Problemstellungen sind vielfältig. Genau aus diesen Gründen haben die Teilnehmer hier in München drei Tage den Austausch und das Gespräch gesucht.“
Für den Europa Mitte-Stand des DMV della lucia medien & verlags und MAYA International verlief die Expo Real jedenfalls besonders erfolgreich. Besonders die hervorragende Lage und das lichtumflutende Ambiente lockte zahlreiche Besucher zum Stand, das Feedback der Mitaussteller war jedenfalls überwältigend, so Elisabeth Della Lucia, Geschäftsführerin des DMV Verlags: „Wir bekamen laufend positive Rückmeldungen von unseren Mitausstellern, die den Rund-Um-Service am Europa Mitte-Stand zu schätzen wissen und durch die Lage in Halle A1 die perfekte Möglichkeit vorgefunden haben, neue Kontakte zu knüpfen. Kontakte sind in herausfordernden Zeiten die härteste Währung. Unser Ansatz ist, die Kommunikation mit der berühmten österreichischen Gastfreundlichkeit zu stärken.“
Die Herausforderungen der europäischen Immobilienwirtschaft sind derzeit mannigfach (und seit Samstag mit einem Krieg in Israel freilich um eine Facette reicher). Trotz der eher gedämpften Stimmung signalisierte die Branche jedenfalls eine gewisse Zuversicht, wie aus dem Expo Real-Schlussbericht hervorgeht. Tobias Just, Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Leiter bei IREBS Immobilienakademie GmbH: „Ein Cocktail aus steigenden Zinsen, hohen Baukosten und politischem Hin und Her haben einen langen Aufschwung der Branche jäh beendet. Und dennoch ist das Bild des ‚perfekten Sturms‘ falsch, denn die Nutzernachfrage ist in vielen Segmenten intakt, die Bau- und Grundstückskosten werden wieder nachgeben und der Gesetzgeber rudert zumindest etwas zurück. Ob dies schon 2024 für eine Erholung reicht, bleibt unsicher, aber es gibt eben nicht nur schlechte Nachrichten, und darauf darf eine Arbeitsmesse wie die Expo Real ebenfalls hinweisen.“
Gertrud R. Traud, Managing Director und Chefvolkswirtin bei Helaba: „Zinsen, Nachhaltigkeit, Demographie und Digitalisierung waren die diesjährigen Themen. Die Expo Real hat gezeigt, dass die Marktteilnehmer sich diesen Herausforderungen bewusst sind und sich diesen auch stellen.“ Sascha Klaus, CEO bei der Berlin hyp AG, sieht „die diesjährige Expo Real als ein Gradmesser für die aktuellen Herausforderungen unserer Branche. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig Austausch und Vernetzung gerade in schwierigen Zeiten sind. Denn nur so können wir gemeinsam nach Lösungen suchen und Chancen nutzen.“ Man könne diese Herausforderungen gemeinsam meistern, meint Dieter Becken, Geschäftsführender Gesellschafter der Becken Holding: „Die Expo Real ist für mich persönlich und für meine Mitarbeiter die geeignete Plattform, um in den konstruktiven Austausch mit anderen Marktteilnehmern zu kommen und Lösungsansätze voranzutreiben.“
Die nächste EXPO REAL findet von 7. bis 9. Oktober 2024 statt.