Jürgen Nageler, Geschäftsführer von Renditehochdrei Immobilien, über das eigene Nachhaltigkeitsrating für Immobilien und dessen Bedeutung für die Bauherrenmodelle
Warum treffen ökologisch nachhaltige Bauherrenmodelle den Puls der Zeit?
Bauherrenmodelle, wie wir sie verstehen und umsetzen, spiegeln den Wunsch nach rentierlichen, gleichzeitig sicheren und darüber hinaus nachhaltigen Investments wider. Wir bieten attraktive Renditen in Kombination mit einem „angreifbaren“ Veranlagungsergebnis für eine ökologisch nachhaltige Bauweise. Durch unser eigens entwickeltes Nachhaltigkeitsrating für Immobilien können wir unseren Investoren ein zeitgemäßes grünes Investment anbieten.
Wie kam es zur Entwicklung eines eigenen Ratingmodells für Immobilien und wodurch unterscheidet sich dieses von anderen Bewertungsinstrumenten?
Als wir unser Ratingmodell 2016 vom Nachhaltigkeitsexperten, Sachverständigen und Immobilienspezialisten Erich Reiner ausarbeiten haben lassen, gab es einfach kein Bewertungstool, das unserem doch weit über Energieeffizienz hinausgehenden Nachhaltigkeitsanspruch auch nur annähernd gerecht worden wäre. Nach unserem Rating muss jedes Gebäude in den vier Hauptkategorien Standort, Energie, Ressourcen/Problemstoffe sowie Ethik & Transparenz Mindeststandards erfüllen und eine möglichst hohe Bewertung erzielen. Über 20 Subkriterien erlauben eine exakte Nachhaltigkeitsbeurteilung, die den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie miteinbezieht, wobei das Österreichische Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte ebenso berücksichtigt wird wie der klima:aktiv Standard.
Welche Bauherrenmodelle befinden sich gerade in der Vermarktungsphase?
In Graz sind das die Bauherrenmodelle „Kirchplatz 9, 8044 Graz“ und die „Vinzenz-Muchitsch-Straße 10, 8020 Graz“. Beim Kirchenwirt erfolgt die ressourcenschonende Revitalisierung eines historischen Altbaus inkl. „Entsiegelung“, also samt Rückbau von Parkplätzen in Grünflächen. Besonders ist auch, dass der alte Eigentümer mit seinem legendären Restaurant „Kirchenwirt“ gleich neben der Basilika mit an Bord bleibt. Beim Neubauprojekt in der Vinzenz-Muchitsch-Straße handelt es sich um unser erstes CO2-neutrales Bauherrenmodell, das rein in Holzbauweise ausgeführt werden soll. Und schließlich haben wir noch ein Bauherrenmodell in Planung, das im ältesten historisch nachweisbaren Haus, einem Renaissancebau mit Arkadenhof in Linz, Hofberg 4, entsteht.
Sehen Sie Häuser in Holzbauweise als zukünftigen Trend?
Ja, weil es immer wichtiger wird, sich bei Neubauten auf einen vernünftigen, zumutbaren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Und da ist Holz als nachwachsender sowie CO2-bindender und -speichernder Rohstoff ideal. Die Energiebilanz wird deutlich verbessert und wir schaffen Bewusstsein für einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit unserer Umwelt. Aus all diesen guten Gründen sind wir auch gerade dabei, unser Geschäftsfeld in Richtung nachhaltiges Bauen mit Holz zu erweitern. Wobei wir genau darauf achten, primär heimische Hölzer mit „Holz-von-Hier®“-Zertifikaten zu verbauen, um unnötige lange und somit klimaschädliche Transportwege zu vermeiden. Ganz im Sinne unseres umfassenden Nachhaltigkeitsratings.