Auch 2021 setzt Österreich in den Ausbau der Infrastruktur. Klimafreundliche Investitionen stehen dabei im Fokus.
„In den nächsten Jahren geht es darum, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern und eine Trendwende einzuläuten“, sagt Alexander Biach, seit knapp zwei Jahren einer von neun Standortanwälten in Österreich. „Gut und sinnvoll gelingt dies nur über den Ausbau der Infrastruktur.“ Daher solle mehr Geld in solche Projekte fließen, fordert er. Seit 2019 vermitteln Standortanwälte zwischen Bauwerbern und öffentlicher Hand, um Innovations- und Infrastrukturprojekte zu beschleunigen.
Ein Projekt, das von der Standortanwaltschaft im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) auch begleitet werden wird, ist jenes der Verlängerung des Breitspurnetzes über die Slowakei nach Österreich. Geht es nach dem Projektbetreiber, an dem auch die ÖBB-Infrastruktur 25 Prozent hält, soll im Jahr 2033 der erste Güterzug auf 1.520 Millimeter Spurweite nach Österreich rollen. Über acht Milliarden Euro sollen die rund 400 Kilometer zwischen der ukrainisch-slowakischen Grenze und Wien kosten.
Klimaziele auf Schiene
Für Breitspurbahn-Geschäftsführer Alexander Schierhuber bringe die Verlängerung der Breitspurbahn auch ökologische Effekte: „Aus der Perspektive der Klimaziele, zu denen sich Österreich verpflichtet hat, ist es somit ein logischer Schritt, in der Logistik auf die Schiene zu setzen.“
Auch auf der Normalspur bewegt sich heuer einiges: Knapp drei Milliarden Euro sollen in Projekte wie zum Beispiel den Semmeringbasis-, Koralm- und Brenner-Basistunnel fließen. Insgesamt sollen 17,5 Milliarden Euro bis 2026 investiert werden. „Mit dem neuen ÖBB-Rahmenplan bringen wir das größte Bahnpaket auf Schiene, das die Republik je gesehen hat“, freute sich Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), anlässlich der Präsentation der Vorhaben gemeinsam mit den ÖBB. Von der Bundesregierung abgesegnet ist auch die weitere Förderung der Elektromobilität. Über 46 Millionen Euro Förderungen stehen dafür 2021 zur Verfügung. Laut Bundesverband Elektromobilität Österreich gab es 2019 über 30.000 Neuzulassungen von reinen Elektroautos, 2020 waren es bis November bereits mehr als 44.000. Die Tendenz sei – dank der Förderungen – weiter steigend.
Wasserstraße Donau
Auf Wachstumskurs befindet sich das 5G-Netz: Drei Mobilfunkanbieter sollen das Netz zunächst auf Autobahnen, Straßen und Bahnstrecken ausweiten. Bis 2023 soll 5G flächendeckend im Land verfügbar sein.
Doch nicht nur in den Ausbau von Schiene, E-Mobilität und den Ausbau des 5G-Netzes wird kräftig investiert – auch in die Instandhaltung und Entwicklung der Wasserstraße Donau, die auf rund 350 Kilometern Österreich durchfließt. Neben der Ländensanierung wird in den kommenden Jahren auch die Aufwertung von öffentlichen Liegestellen verfolgt. Ziel ist dabei, durch bauliche Maßnahmen die Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit für die anlegenden Schiffe zu erhöhen. In Petronell-Carnuntum wird 2021 eine hochwassergeschützte Aufstellfläche für Einsatzkräfte im Katastrophenfall und bei Unfällen errichtet.