Salzburg lässt sich von der Pandemie nicht unterkriegen: Ein umfassender Investitionsplan soll das Bundesland gestärkt aus der Krise hervorbringen.
Gemäß dem Motto „Klasse statt Masse“ konzentriert sich Salzburg als vielseitiger Wirtschaftsstandort auf Unternehmen, die mit viel Know-how hochwertige Arbeitsplätze schaffen. Klein- und mittelständische Unternehmen prägen die ökonomische Struktur, wodurch das Land nicht von großen Betrieben abhängig ist. In Zeiten einer Krise – wie aktuell der Fall – ist das ein volkswirtschaftlicher Vorteil.
„Den finanziellen Handlungsspielraum, den wir uns in den vergangenen Jahren hart erwirtschaftet haben, brauchen wir angesichts der Coronakrise dringender als jemals zuvor“, führt Landeshauptmann Wilfried Haslauer aus. Dadurch können geplante Projekte auch 2021 umgesetzt werden, wenngleich dabei eine Neuverschuldung von rund 390 Millionen Euro in Kauf genommen wird.
In den nächsten zehn Jahren sollen mit dem Bund und den Gemeinden – aber auch mit Unterstützung der EU – Investitionsvorhaben über 5,5 Milliarden Euro auf den Weg gebracht werden, um Salzburg zukunftsfit zu machen.
Digitalisierung, Kultur & Bildung
Es geht vor allem um nachhaltige Projekte: Im Bereich der digitalen Stärkung der Regionen beispielsweise werden künftig rund 250 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Breitbands und des Glasfaserkabels investiert. „Schon heute ist Salzburg österreichweit Spitzenreiter im flächendeckenden Breitbandausbau“, so Haslauer.
Im Bereich Natur- und Klimaschutz investiert das Bundesland rund 50 Millionen Euro in die Renaturierung der Salzach-Auen. Zudem sind in den nächsten zehn Jahren allein im Verkehrsbereich Projekte mit einem Gesamtvolumen von über vier Milliarden Euro vorgesehen. Es geht hier hauptsächlich um den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr, da der Individualverkehr einer der größten Treibhausgasemittenten ist. Weiters ist das Bundesland darum bemüht, die Pinzgau-Bahn zu elektrifizieren.
Abgerundet wird das Investitionspaket mit einem umfassenden Kulturbautenprogramm in der Höhe von 500 Millionen Euro, das in den kommenden zehn Jahren realisiert werden soll. Vorgesehen sind z. B. die Sanierung der Festspielhäuser, die Errichtung einer Außenstelle des Belvedere, die Erweiterung der Alten Residenz oder die Sanierung der Festung Kniepass in Unken.
Große Chancen sieht man auch im Bereich Wissenschaft und Bildung. Im ersten Quartal 2021 soll eine eigene Fakultät für digitale und analytische Wissenschaften gegründet werden. Die Universität Mozarteum wird außerdem bis 2022/2023 einen Neubau um rund 18 Millionen Euro errichten.
Dezentralisierung wird forciert
Ein weiterer Fokus liegt auf der Modernisierung der Landesverwaltung. In unmittelbarer Nähe des Salzburger Bahnhofs wird ein neues Dienstleistungszentrum für rund 1.500 Mitarbeiter entstehen, welches 2026/2027 bezugsfertig sein soll. Mit der Errichtung der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung sowie dem Bau des Bezirksgerichts für den Flachgau in Seekirchen werden weitere neue Meilensteine im Bereich der Dezentralisierung erreicht. Die Eröffnung dieser Einrichtungen ist für Sommer 2023 geplant.
SALZBURG
Fläche in km2: 7.155
Einwohner: 560.613
Unternehmen: 48.232
Beschäftigte: 345.021
Bruttoregionalprodukt: 29.045 Mio. Euro
Quelle: Statistik Austria