Die Entwicklung der Immobilienpreise in der Bundeshauptstadt ist stark lageabhängig. Plus: Neues Modell für kaufkräftige Investoren.
Einer aktuellen Analyse zufolge gab es bei Wohnungsimmobilien in den Wiener Bezirken außerhalb des Gürtels (10 bis 23) einen deutlichen Preisrückgang von rund 25 Prozent. Während 2022 der Quadratmeterpreis 4.118,62 Euro betrug, minimierte er sich im Jahr 2023 auf 3.289,46 Euro. Innerhalb des Gürtels blieben die Preise für Wohnungen hingegen stabil. Diese und weitere Ergebnisse wurden im Rahmen eines vor Kurzem stattgefundenen Info-Abends von Engel & Völkers Wien erörtert.
Für Thomas Malloth, allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger aus dem Liegenschaftswesen, entwickelt sich der Wiener Immobilienmarkt zunehmend zu einem Käufermarkt. Aufgrund des erhöhten Zinsniveaus wird es, wie der Experte meint, tendenziell zu einem Rückgang der Marktpreise kommen; eigenkapitalstarke Investoren werden zukünftig das Marktgeschehen dominieren, wobei alternative Anlageoptionen voraussichtlich Druck auf die Immobilienrendite ausüben werden.
Das bewegte Marktumfeld erfordert auch neue Anlagemodelle. Wer sein Geld gewinnbringend anlegen möchte, kann zukünftig in das Produkt „Wiener Gold“ von der Vienna Estate Asset Management GmbH investieren. Dabei erwerben die Investoren grundbücherliches Eigentum an einer inflationsgesichert vermieteten Altbauwohnung mit dem Ziel, die Wohnung eines Tages vom Mieter zurückgestellt zu bekommen. Bis dahin werden Mieteinnahmen und positive, steuerliche Nebeneffekte erzeugt. Die Preise liegen deutlich unter vergleichbaren Altbauwohnungspreisen.
Langfristige Fixkredite günstiger als kurzfristige Fixkredite
Aufgrund der noch immer hohen Inflation gehen Finanzierungsexperten und Banken von weiteren EZB-Leitzinserhöhungen für 2023 aus. Dies wird variable Kredite auf ein Zinsniveau von 4,5 % bis 5,0 % heben. Weitere Prognosen lassen für 2024 allerdings dann einen schrittweisen Rückgang der Inflation erhoffen, was auch wieder Zinssenkungen ermöglich sollte. „Diese ,inverse‘ Zinserwartung führt sogar dazu, dass langfristige Fixzinssätze aktuell günstiger kalkuliert sind als kurzfristige Zinsfixierungen”, erklärt Suzana Bunic, Finanzierungsspezialistin bei RealFinanz.