Vorsorgewohnungen wieder stärker nachgefragt – institutionelle Investoren weiter zurückhaltend.
Der österreichische Immobilienmarkt zeigt sich zur Jahresmitte stabiler als in den Vorjahren. Laut der aktuellen Wohnstudie 2025 von Integral im Auftrag von s Real Immobilien sowie Erste Bank und Sparkasse stehen dabei gebrauchte Wohnungen im Mittelpunkt. „Nachhaltige Bestandsobjekte mit solider Substanz und guter Lage sind derzeit das bevorzugte Ziel der Käufer“, so Real -Geschäftsführerin Martina Hirsch in einer Aussendung.
Das Interesse an Gebrauchtobjekten werde auch durch die bessere Finanzierungslage verstärkt. Gesunkene Zinsen und eine gestiegene Investitionsbereitschaft hätten die Nachfrage deutlich belebt, so Hirsch. „Wer kaufen will, sollte die stabile Zinssituation und das gute Angebot am Gebrauchtmarkt nutzen – die Auswahl ist groß, Verhandlungsspielraum vorhanden.“
Während institutionelle Investoren weiterhin zögerlich agieren, zeige sich laut S Real bei Vorsorgewohnungen wieder ein Aufwärtstrend. „Private Anleger, die zuletzt abwartend waren, kehren schrittweise zurück. S Real begründet dies, dass diese Käuferklientel Marktunsicherheiten in Erwartung sinkender Preise hinter sich gelassen hätten.
Im Mietsegment bleibt die Situation angespannt. Besonders in Wien ist die Nachfrage nach Mietwohnungen ungebrochen hoch, gleichzeitig sinken die Fertigstellungszahlen. „Das könnte im freifinanzierten Bereich langfristig zu Mietsteigerungen führen, die über der Inflation liegen“, so Molnar. Besonders betroffen seien innerstädtische Bezirke mit hohem Nachfrageüberhang. In diesen Lagen sei mit stärkeren Preisanstiegen zu rechnen.
Regional zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen. In Niederösterreich dehnt sich der Speckgürtel weiter aus, da mehr Menschen längere Pendelzeiten in Kauf nehmen. Das Burgenland profitiert von günstigen Preisen, wobei insbesondere sanierte Gebrauchtobjekte gefragt sind. In der Steiermark nehmen sich Käufer mehr Zeit, während Oberösterreich und Kärnten verstärkt auf Sanierungen setzen. Salzburg bleibt von hoher Nachfrage bei gleichzeitig knappen Angeboten geprägt, Tirol und Vorarlberg zeigen sich leicht erholt, mit Fokus auf Bestandsobjekte und Nachhaltigkeit.