2023 sind die Immobilienpreise in Österreich laut aktueller Statistik Austria-Erhebung im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent gesunken. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch Preissenkungen bei bestehenden Wohnungen getrieben, Preise für Neubauwohnungen bleiben nahezu stabil.
Während die Mieten aufgrund von Inflation, Zinserhöhungen und hohen Baukosten stark ansteigen – inklusive Betriebskosten waren es im Vergleich zu 2022 insgesamt 7,6 Prozent – sind die Immobilienpreise 2023 gesunken. Dabei sind vor allem die Preise für bestehenden Wohnraum um 3,7 Prozent zurückgegangen, während der Kauf von neuem Wohnraum nahezu preisstabil blieb, hieß es anlässlich der heutigen Statistik-Austria-Präsentation der Publikation „Wohnen 2023“.
Die Anpassungen der Mieten fielen je nach Segment unterschiedlich aus, wobei Mietverträge mit Wertsicherungsklauseln aufgrund des hohen Inflationsniveaus vermehrt angepasst wurden. Der Quadratmeterpreis einer Wohnung betrug 2023 im Median 4.023 Euro, während der eines Haus 2.678 Euro kostete.
Die Baubewilligungen befinden sich österreichweit seit 2005 auf dem niedrigsten Stand: „Im europäischen Vergleich ist die baubewilligte Nettofläche im Jahr 2023 in Österreich mit
−28 Prozent am zweitstärksten zurückgegangen, gleich nach Schweden mit einem Minus von einem Drittel und gefolgt von Deutschland mit einem Rückgang von mehr als einem Viertel“, so Statistik Austria Generaldirektor Tobias Thomas.
Die gestiegenen Zinsen und die höheren Finanzierungskosten führten auch zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Wohnimmobilien. Laut einer Analyse der vorläufigen Transaktionszahlen sank die Zahl der Wohnimmobilienkäufe um 28,2 Prozent. Besonders stark betroffen waren Käufe von neuem Wohnraum, die um 51,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Auch die Transaktionen von bestehendem Wohnraum verzeichneten einen Rückgang um 20,7 Prozent.
Die Wohnkosten werden von vielen als Belastung empfunden, insbesondere von Ein-Familien-Haushalten, Familien mit Kindern und alleinlebenden Frauen. Die durchschnittlichen Transaktionspreise pro Quadratmeter zeigen, dass die Wohnkosten in Österreich im Jahr 2023 17 Prozent des Haushaltseinkommens ausmachten.