Umfrage Raiffeisen Immobilien und Gallup Institut: Die passende Immobilie zu finden ist schwer – eine Finanzierung zu bekommen noch schwerer. Mieter im privaten Wohnbau besonders stark belastet.
Laut einer von Gallup im Auftrag von Raiffeisen Immobilien durchgeführten Umfrage zählt für die Österreicher die Schaffung von leistbarem Wohnraum und das Finden der richtigen Immobilie zu den größten Herausforderungen, wenn es um das Thema Bauen und Wohnen geht. Insbesondere die mögliche Erlangung einer Kreditfinanzierung und die Leistbarkeit von Energie gehören für jeweils ein Viertel der Befragten zu den größten persönlichen Wohnproblemen. Letztere ist vor allem für Mieter im privaten Wohnbau – und hier nicht zuletzt für junge Menschen im Alter zwischen 20 und 30 – ein großes Thema: 36 Prozent machen sich darüber Sorgen, wie die Energiepreise bezahlt werden sollen, während das nur 18 Prozent der Hauseigentümer machen.
„Junge Menschen und solche mit niedrigerem Einkommen haben Probleme damit, Immobilien-Eigentum zu finanzieren bzw. die hohen Energiekosten zu stemmen. Ein großer Teil der Bevölkerung ist jedoch von diesen Themen weit weniger betroffen – nämlich jene Menschen, die ein Eigenheim besitzen und dieses entweder bereits ausbezahlt haben oder noch von den günstigen Kreditkonditionen der letzten Jahre profitieren“ meinen dazu Peter Weinberger und Peter Mayr.
Ob der restriktiven Kreditvergaberichtlinien sind laut Raiffeisen Immobilien Mietobjekte als Alternative zum Kauf stark nachgefragt. Peter Mayr rechnet daher mit weiter steigenden Mietpreisen, v.a. in den Ballungszentren. „Aber nur ein Eigenheim sichert die Altersvorsorge“, so der Experte. Deshalb müsse an Rahmenbedingungen seitens Politik und Wirtschaft gearbeitet werden, die die Schaffung von Eigentum wieder gewährleisten.
Solide Bauweise vor niedrigem Energieverbrauch
Auf die Studien-Frage, welche Ausstattungsmerkmale einer Immobilie von Relevanz wären, sind sich 86 Prozent der Befragten darüber einig, dass eine solide Bauweise am wichtigsten wäre, dahinter folgen mit 67 Prozent ein niedriger Energieverbrauch sowie ausreichend Platz (59 Prozent). Für mehr Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden wären übrigens 74 Prozent bereit, mehr Geld zu bezahlen.
Weit abgeschlagen dahinter rangieren bei den Ausstattungsmerkmalen die Kategorien „E-Ladestationen“ mit nur neun Prozent sowie ein luxuriöses Inventar (vier Prozent). Der Jahresvergleich zu 2022 zeigt eine abnehmende Bedeutung jener Features, die Energie benötigen wie beispielsweise Klimaanlage, Ladestation für E-Autos oder Gemeinschaftsräume wie Sauna.
Die Umfrage macht deutlich, dass 2023 ein herausforderndes Jahr für die Immobilienwirtschaft ist. Insbesondere auf den Neubau würden enorme Neuerungen zukommen: „Es wird zukünftig energieeffizienter, wirtschaftlicher und kostengünstiger gebaut werden müssen“, ist Peter Weinberger überzeugt.