Intelligente Geräte und Systeme sind im Kommen und erleichtern den Alltag. Sie sorgen für zusätzliche Sicherheit und bringen neue Lebensqualität.
Es ist sieben Uhr in der Früh. Nur ein leises Surren ist zu hören, als der Rollladen langsam am Fenster hinaufwandert. Bald wird die herbstliche Morgensonne nicht nur das Schlafzimmer erstrahlen lassen, sondern auch die Familie von Gerald Müller aufwecken. Aber nicht nur Rollläden, auch andere technische Geräte und Features wie die Heizung, das Licht oder die Musik steuert und überwacht der 48-Jährige über eine App, wahlweise über sein Smartphone wie auch Tablet. „Ja, in unserem Smart Home haben wir vieles unter einem Dach“, erzählt der Familienvater aus Wien, der sich seit jeher begeistert mit neuen Technologien beschäftigt.
Digitale Wertsteigerung
In den vergangenen Jahren wurden smarte Technologien für die eigenen vier Wände immer beliebter, weiß Hannes Speiser, Prokurist und Leiter der Neubauprojekte von WINEGG. „Wir setzen nicht nur in der Projektentwicklung, sondern auch in allen Bereichen des Wohnens auf verschiedene digitale Lösungen. Diese erleichtern gesamtheitlich die Kommunikation, erhöhen den Komfort der Bewohner und steigern den Wert der Immobilie.“
Alles im Griff
„Der nächste Winter kommt bestimmt“, ist Gerald Müller überzeugt, während er auf seinem Tablet auf die App zeigt. „Egal, ob Badezimmer, Wohnzimmer oder Kinderzimmer – jedes Zimmer in unserer Wohnung heizen wir über die App.“
Im vergangenen August hat Bosch die neu entwickelten Smart-Home-drei-Thermostate vorgestellt, die zum effizienten Heizen im Wohnbereich beitragen. Steuern lässt sich das Heizkörper-Thermostat via Google Assistant bzw. „Alexa“ per Zuruf von der Couch oder via App auf mobilen Endgeräten auch von unterwegs. Verschiedene Raumthermostate können sogar miteinander bedient werden. Wesentlich einfacher und intuitiver ist die Bedienung am Gerät via Dreh- oder Drückbewegungen, verspricht das Stuttgarter Unternehmen. Wenn es draußen schneit und die Außentemperaturen sinken, soll es in der Wohnung angenehm warm sein, erklärt Gerald Müller. Das manuelle Einstellen einzelner Räume gehört für ihn bereits seit Jahren der Vergangenheit an. Denn nur über Smart Home habe er auch die Energiekosten im Griff.
Auf Nummer sicher
Was es bereits bei Raumschiff Enterprise gab, kehrt nun auch in den smarten Wohnungsalltag ein: das automatische Öffnen und Schließen der Türen. Ermöglicht wird das durch Sensoren, die im Türblatt eingebaut werden und auf eine Berührung mit den Fingern reagieren. Die Verwaltung der verschiedenen Funktionen erfolgt bequem über die sogenannte ekey bionyx App. Damit lassen sich auch alle Zutritte in das Haus, das Büro oder die Wohnung in den vergangenen 30 Tagen zurückverfolgen. Noch einfacher wird es mit dem Sprachassistenten Amazon Alexa: Mit einer Anbindung daran kann die Tür von innen mittels Sprachbefehl geöffnet werden. Im Jahr 2023 soll die „ekey xLine“ für Auf- und Unterputzmontage sowie die „ekey sLine“ für die Integration in Sprechanlagen folgen, wie der Hersteller ankündigt.
Rauf und runter
Um einzelne Geräte ins Netzwerk zu integrieren, braucht es zuerst ein Funksystem als Grundstein. Seien es Rollläden, Jalousien, Markisen, Hof- und Garagentore oder Alarmanlagen – sie alle lassen sich damit über die Smart-Home-Zentrale „TaHoma Switch“ von Somfy steuern und vernetzen. Weitere Geräte können darin später ergänzt werden. „Auf die intelligente Steuerung zur zentralen Bedienung und Vernetzung des Zuhauses kann bequem mittels Smartphone-App oder Sprachbefehl zugegriffen werden, um so von unterwegs den Innensonnenschutz herunterzufahren, das Licht und die Heizung ein- und auszuschalten oder smarte Sicherheitsfunktionen zu aktivieren“, betont Somfy.
Sensoren schlagen bei Lecks Alarm
Doch nicht nur Geräte in der Wohnung lassen sich über intelligente Geräte steuern, sondern auch Wasserleitungen, welche die Dusche, Waschmaschine oder den Geschirrspüler versorgen. Feuchtigkeitssensoren prüfen auf Lecks und erkennen sofort einen höheren Wasserverbrauch oder einen Wasserrohrbruch. Über einen Alarmton und eine Push-Nachricht am Smartphone schlagen sie Alarm und informieren den Bewohner oder die Hausverwaltung, damit der Störung nachgegangen werden kann. „Sensoren werden überall dort angebracht werden, wo Schäden durch unkontrollierten Wasseraustritt, Frost, Luftfeuchtigkeit oder ungewöhnliche Temperatur verhindert werden sollen“, heißt es seitens des Armaturenherstellers hansgrohe, der mit „Pontos Base“ ein eigenes Überwachungssystem für Wasserleitungen in Gebäuden entwickelt hat. Für Gerald Müller kommt dieses System noch nicht infrage – andere hingegen schon. „Smarte Tools haben unseren Familienalltag verändert“, gibt Müller zu und dimmt das Licht im Esszimmer. „Nein, verzichten möchte ich darauf nicht mehr. Schon gar nicht mein kleiner Sohn.“