Der Münchner Investmentmanager Kingstone Real Estate richtet seinen Blick auf den österreichischen Markt. Auf der Suche ist man nach Anlegern aus dem Bereich Family Offices und Private Equity-Investoren – situativ aber auch nach passenden Assets.
Kingstone Real Estate, ein familiengeführter Investmentmanager mit Sitz in München, bereitet seinen Markteintritt in Österreich vor. Das Unternehmen richtet sich mit seinen regulierten Fondsprodukten gezielt an Family Offices und Private-Equity-Investoren aus der DACH-Region und setzt dabei auf Wohn-, Büro- und Logistikimmobilien. Das konnte immobilien investment im Rahmen der Expo Real im Gespräch mit CEO und Co-Founder Tim Schomberg in Erfahrung bringen. In Österreich will Schomberg Anleger aus dem Bereich Family Offices und Private Equity ansprechen. Der Ankauf von Assets werde situativ geprüft: „Da sind vornehmlich Wohnimmobilien in Wien interessant.“
Die Ankaufsstrategie auf Assetseite habe man mit folgenden Anlageklassen definiert. „Mit Kingstone suchen wir vor allem freifinanzierte Wohnanlagen, auch Büro und Logistik ist für uns spannend“, sagt Tim Schomberg, CEO und Co-Founder von Kingstone Real Estate. Nach einer kurzen Auszeit sei man nun wieder aktiv in Polen, insbesondere im Logistiksegment. Dass es in Polen nach wie vor kein REIT-Gesetz (Real Estate Investment Trusts, Anm.) gibt, habe den Wiedereinstieg nicht gebremst: „Vor allem im Bereich Office und Logistik sehen wir einen starken Aufschwung, letzteres ist vor allem für die Infrastruktur – Stichwort Lieferketten und Rüstung – relevant. Da gehe es um eine Vernetzung mit dem Kernmarkt Deutschland.“
Der geplante Schritt nach Österreich steht im Zusammenhang mit den Ergebnissen des aktuellen Kingstone Family Office Real Estate Report 2025. Demnach machen Immobilien rund 56,5 Prozent des Vermögens von Family Offices in der DACH-Region aus und sind damit die mit Abstand wichtigste Assetklasse. Die zweitwichtigste Anlageklasse sind Aktien mit knapp 20 Prozent Anteil.
Fast 90 Prozent des Immobilienvermögens liegen aktuell in Deutschland. Zwei Drittel der befragten Family Offices wollen ihre Immobilienquoten in den kommenden zwölf Monaten weiter steigern. Besonders gefragt sind Wohnimmobilien in Deutschland – sowohl im Bestand als auch im Neubau. Family Offices setzen dabei auf Direktinvestments: 81,4 Prozent des Immobilienvermögens werden unmittelbar gehalten. Joint Ventures und Club Deals sind ebenfalls beliebt, während Investments über institutionelle Fondsstrukturen eine geringere Rolle spielen.
„Family Offices investieren grundlegend anders als klassische institutionelle Investoren“, erläutert Schomberg. „Die hohe Quote an Direktinvestments und die starke Fokussierung auf Wohnimmobilien zeigen ein langfristig orientiertes Anlageverhalten.“ Die geplante Expansion nach Österreich lässt sich vor diesem Hintergrund auch als Schritt zur Diversifikation lesen. Während 88,3 Prozent des Immobilienvermögens der befragten Family Offices noch in Deutschland liegen, entfallen nur rund 6 Prozent auf den Rest Europas, weitere 5,4 Prozent in den Vereinigten Staaten. Ein verstärktes Engagement in Wien könnte dazu beitragen, das Exposure breiter aufzustellen.