Großprojekte in Norditalien brachten Klagenfurter Immobilienentwickler ins Wanken. 67,5 Millionen Euro Verbindlichkeiten
Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung mit 20-Prozent-Quote eingeleitet.
Ein großes Projekt in der norditalienischen Hafenstadt hat einen Klagenfurter Immobilienentwickler massiv in Bedrängnis gebracht: Über das Vermögen der MID Holding GmbH mit Sitz in Klagenfurt wurde am Landesgericht Klagenfurt ein Insolvenzverfahren eröffnet. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa) mitteilt, handelt es sich um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens belaufen sich laut Antrag auf rund 67,5 Millionen Euro.
Hintergrund der Insolvenz ist laut Angaben des Unternehmens das Scheitern zweier Großprojekte in Italien, die 2017 initiiert worden waren. Die MID Holding hatte unter anderem das ehemalige Messegelände in der norditalienischen Hafenstadt Triest erworben. Dort war ein Einkaufszentrum geplant, für das eine Investitionssumme von rund 60 Millionen Euro vorgesehen war.
Die Projekte wurden nach Angaben der Gesellschaft mit hohem Eigenmittelanteil begonnen. Eine Anschlussfinanzierung durch italienische Banken sei jedoch nicht zustande gekommen. „Österreichische Banken finanzieren im italienischen Markt nicht, sodass es zu einer besonderen Situation kam: Die Projekte konnten trotz hoher Eigenmittel nicht fertiggestellt werden“, heißt es im Antrag. Infolge des ausbleibenden Rückflusses eingesetzter Mittel sei schließlich die Zahlungsunfähigkeit eingetreten.
Das Unternehmen wurde 1979 gegründet und ist auf die Entwicklung gewerblicher Immobilien spezialisiert. Als Geschäftsführer und Alleingesellschafter fungiert Walter Mosser. Von der Insolvenz sind derzeit etwa 40 Gläubiger und drei Dienstnehmer betroffen. Laut Insolvenzantrag soll der Geschäftsbetrieb fortgeführt und ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent umgesetzt werden. Dieser Vorschlag wurde bereits im Eröffnungsantrag eingebracht.