Dagobertinvest: Lieferschwierigkeiten und Bauverzögerungen lassen die Zinsen beim Crowdinvesting steigen. Mittlerweile 13 Prozent Zinsen auf Crowdinvesting-Plattform.
Das neue Marktumfeld mit dem steil gestiegenen Leitzins wirkt sich nicht nur auf Immobilieninvestments als solche aus, sondern auch beim Crowdinvesting. Laut der Plattform Dagobertinvest, die solche Veranlagungsmöglichkeiten anbieten, liegen die aktuellen Risikoprämien bei aktuellen Projekten bei zwischen 12 und 13 Prozent per anno. Profitabel für Anleger in Immobilienprojekte, die mit höheren Erträgen können, argumentiert Andreas Zederbauer, CEO von Dagobertinvest und nennt ein Referenzprojekt in Salzburg, bei dem man eine 13-prozentige Rendite lukrieren kann. Neben der Erhöhung des Leitzinses seien die Crowdinvestment-Zinsen auch deswegen so hoch, weil es immer noch projektimmanente Risiken wie Lieferschwierigkeiten und Bauverzögerungen gibt.
Als Basis für die Berechnung der Crowdinvestment-Zinsen zieht Dagobert laut Aussendung den Euribor heran, dieser ist auch Basistarif für viele andere Zinsprodukte wie Zinsswaps, Sparkonten oder Hypotheken. Dieser liege derzeit bei +4,111 Prozent für zwölf Monate – im Jänner 2022 war er für die gleiche Zeitspanne noch mit -0,5 Prozent negativ. „Der adäquate Risikoaufschlags unseres Geschäftsmodells muss heute also circa um 450 Basispunkte – oder rund 4,5 Prozent – höher liegen, als noch vor 18 Monaten. Wenn wir also die neuen Aufschläge anwenden, so ergeben sich auch vollkommen neue und höhere Zinssätze, die das aktuelle Risiko widerspiegeln“, so Zederbauer.
Damit bekomme man derzeit immer noch mehr als bei den Banken, da die Sparzinsen nicht in dem Maße angestiegen sind als der Leitzins. Zwar würden mehrere Direktbanken mit einer höheren Verzinsung auf täglich fälliges Geld werben, diese Angebote seien aber zeitlich begrenzt oder würden sich an Neukunden richten, so Dagobertinvest. Zederbauer: „Wer derzeit ein Tagesgeldkonto eröffnet, kann anfangs oft noch von passablen Angebotskonditionen profitieren. Diese sind aber meist zeitlich beschränkt und danach greift wieder der erheblich niedrige Zinssatz für täglich fällige Einlagen. Dazu kommt auch noch die Inflation, die im Juli laut Schnellschätzung der Statistik Austria zwar auf sieben Prozent gesunken, aber für Haushalte dennoch deutlich spürbar ist. Währenddessen sind die Zinsen für Banken auf geparktes Geld bei der EZB auf 3,75 Prozent gestiegen.“ Damit würden sich Anleger nach lukrativeren Alternativen umsehen – wie etwa Crowdinvesting.