Jahresbilanz: Operative Kennzahlen gesteigert. Wohnportfolio in Deutschland soll sukzessive abgebaut werden. Mehr Aktivität in CEE geplant. Bürokomplex am Wienerberg soll refurbished werden, Due Diligence steht noch aus.
Trotz des herausfordernden Marktumfelds konnte die S Immo ihre operative Performance deutlich verbessern. Das geht aus der Jahresbilanz 2022 hervor, die heute Vormittag vor Journalisten präsentiert worden ist. Demnach seien die Mieterlöse im Vorjahr um rund ein Fünftel auf 155,7 Millionen Euro gestiegen, was die S Immo auf Zukäufe, deutliche Like-for-Like-Verbesserungen des Bestandsportfolios zurückführt. Trotz eines mit -78,4 Millionen Euro negativen Bewertungsergebnis konnte das Finanzergebnis von 700.000 Euro im Jahr 2021 auf knapp 17 Millionen Euro verbessert worden. Bedingt durch die krisen- und inflationsbedingten Abwertungen mussten aber Abstriche beim Jahresergebnis hingenommen werden, mit 18,9 Millionen Euro nach 230,6 Millionen Euro bilanziert der Konzern jedoch klar positiv. Unterm Strich lag das Ergebnis je Aktie bei 39 Cent, der operative Cashflow pro Aktie konnte dafür von 86 Cent auf 92 Cent gesteigert werden. Ein Dividendenvorschlag werde aktuell geprüft und in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.
Das vorige Jahr stand für die S Immo jedenfalls im Zeichen des Take-Overs durch die tschechische CPI Group, die nunmehr direkt und indirekt über die Immofinanz nun 88,37 Prozent an der S Immo hält. Überdies wird auch das Portfolio optimiert, wobei niederrentierende Wohnimmobilien in Deutschland sukzessive verkauft und stattdessen in höher rentierende Büroimmobilien im CEE-Raum investiert werden soll. Man werde den Deutschland-Anteil im Portfolio jedenfalls „erheblich reduzieren“, hieß es vonseiten des Vorstands, der zugleich deutliche Investitionen in kommender Zeit ankündigt.
Derzeit werde der Verkauf von deutschen Objekten im Wert von rund einer halben Milliarde Euro geprüft, während parallel dazu der Kauf des Bürokomplex am Wienerberg mit den Twin Towers angekauft werden soll und überdies Ankaufsmöglichkeiten in Tschechien sondiert werden. Laut S Immo-Vorstand Herwig Teufelsdorfer werde aktuell eine Due Diligence-Prüfung eingeleitet, auch technisch und nach ESG-Richtlinien. Im Zuge des Ankaufs soll der Komplex entsprechend refurbished werden, ein zeitlicher Fahrplan stehe noch nicht fest. Vorstand Holger Schmidtmayr: „Wenn das Ergebnis der Due Diligence dann mit dem Preis in Einklang ist, dann kaufen wir.“ Als fix gilt jedenfalls, dass die Büroräumlichkeiten der S Immo im Sommer auf den Wienerberg verlagert werden, für den bisherigen Standort in der Friedrichstraße sei man in Verhandlungen mit einem potenziellen Nachmieter.