mrp hotels: Historisch niedrige Investmentvolumina im Hotelsegment, Marktteilnehmer warten trotz guter Nächtigungszahlen ab.
Mit dem Ende der Coronapandemie performen die Hotels im operativen Betrieb – doch bei den Investoren ist aktuell Abwarten angesagt. Das geht aus einem Marktkommentar von mrp hotels hervor, der historisch niedrige Transaktionsvolumina ausweist. Zwar ist laut Martin Schaffer, Geschäftsführender Partner bei mrp hotels das Interesse an der Assetklasse sehr hoch, die erschwerten Finanzierungsbedingungen im Zuge der gestiegenen Zinsen lassen Hotelinvestoren aber eher abwarten. Zwar seien laut Schaffer sehr teure Mezzanine-Finanzierungen möglich, diese seien aber bei den meisten Hotelimmobilien preislich nicht darstellbar: „In der Folge warten Marktteilnehmer vielfach ab und verschieben ihre Investmenttätigkeit mindestens auf den Herbst dieses Jahres, da sie auf sinkende Preise hoffen. Zudem ist die Entwicklungspipeline stark eingebrochen, sie lag Ende 2022 deutlich niedriger als in den Vorjahren, wir schätzen circa 20 Prozent.“
Ungeachtet des trägen Transaktionsmarkts ist die Performance von Hotelimmobilien dennoch im Aufwind. Schaffer: „„Ein eingehender Blick in unser Asset- und Revenue-Management zeigt aktuell vor allem für die Stadthotellerie einen positiven Ausblick bei Rate und Volumen. Soweit wir dies überblicken, bewegen sich die Raten an den meisten Stellen steigend über dem Inflationsniveau. Tendenziell wagen es viele Betreiber aber nicht, den positiven Outlook in den Forecasts abzubilden, da sie der Stabilität bei der Übernachtungsnachfrage noch nicht trauen.“ Nachdem zum Jahresende eher vorsichtig budgetiert worden ist, würden in vielen Fällen die Budgets nicht nur im Plan liegen, sondern teilweise auch übertroffen: „Wir gehen davon aus, dass im zweiten und dritten Quartal 2023 eine Umsatzsteigerung im Vergleich zu 2019 von über zehn Prozent möglich ist.“ Vorsichtig sei man allerdings bei den Hotels, die in erster Linie dem Bereich MICE zuzuordnen sind, hier dürften RevPar und GOP inflationsbereinigt unter den Werten von 2019 zurückbleiben. Dennoch hätten Ferienhotels gute GOP-Margen erwirtschaftet, im Luxusbereich seien die Umsätze gegenüber 2019 sogar um 20 Prozent gestiegen.