Forschende Unternehmen finden in Österreich in jeder Hinsicht Laborbedingungen vor. Das hat zahlreiche Gründe.
Die großzügige Forschungsprämie, die steuerlich geltend gemacht werden kann, ist einer davon. Österreich bleibt ein echter „Strong Innovator“. Das belegt ein Anfang Dezember von der Statistik Austria veröffentlichtes Update ihres Forschungsstättenkatalogs, der auf Daten der F&E-Erhebung 2019 beruht. In der Alpenrepublik gibt es aktuell über 3.350 Forschung betreibende Einrichtungen, also fast 250 mehr als etwa 2017.
Intelligente Energiezukunft
Dass für die Stadt der Zukunft die Energieversorgung ein zentrales Thema ist, weiß man. Die Aspern Smart City Research GmbH am Wiener Standort aspern Seestadt, die im Spannungsfeld von erneuerbaren Energieträgern und -speichern und deren Integration in ein zunehmend digitalisiertes Energiesystem forscht, leistet auf diesem Gebiet Essenzielles. Sie wurde 2013 gemeinsam von Siemens Österreich, Wien Energie, den Wiener Netzen sowie der Wirtschaftsagentur Wien und Wien 3420 ins Leben gerufen und forscht seither an Lösungen für die urbane Energiezukunft. Das konkrete Ziel ihrer aktuellen Projektphase „ASCR 2023“ ist es, die Energieerzeugung, deren Verteilung, Speicherung und Verbrauch so zu optimieren, dass daraus ökologische wie ökonomische Vorteile entstehen. „Innovative Ideen und Know-how sind essenziell für einen leistungsstarken Wirtschaftsstandort wie Wien. Je intensiver Wirtschaft und Forschung kooperieren, desto stärker das Potenzial, im internationalen Wettbewerb zu bestehen“, erklärt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Aber auch globale Player wie Boehringer Ingelheim, Novartis, Infineon oder BMW bündeln in der Alpenrepublik schon lange ihre F&E-Aktivitäten. Geschätzt wird das innovative Umfeld hierzulande vor allem seiner exzellenten Fachkräfte, der steuerlichen Vorteile sowie der Topforschung an Forschungseinrichtungen wegen. Gleichzeitig ist es eben die engmaschige Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, die auf internationale Unternehmen eine große Anziehungskraft ausübt. Ein weiterer wichtiger Parameter: die Förderungen. Die Forschungsprämie in Höhe von 14 Prozent, die forschende Unternehmen für sich in Anspruch nehmen können, macht sich für alle Beteiligten bezahlt.
Breites Forschungsspektrum
In Wien haben vor allem Unternehmen aus den Bereichen Medizin, Pharma- und Biotechnologie sowie IT, Mobilität und eben Umwelt & Energie ihre Standorte. Auch der Automobilzulieferer Bosch betreibt hier ein bedeutendes Engineering Center für Mobilitätslösungen, das jetzt mächtig ausgebaut werden soll. „Allein im Wiener Entwicklungsbereich wollen wir bis Ende 2022 zusätzlich 250 Ingenieurinnen und Ingenieure einstellen“, offenbart Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Bosch AG.