Damit sollen in den kommenden zwei bis fünf Jahren die Assets geordnet verwertet werden.
Nachdem die Gläubiger am 18. März 2024 mit deutlicher Kopf- und Kapitalmehrheit einem Treuhandsanierungsplan der insolventen Signa Prime Selection AG zugestimmt haben, wurde dieser nun vom Handelsgericht Wien bestätigt. Das geht aus einer Mitteilung des Sanierungsverwalters Abel Rechtsanwälte am Sonntag hervor.
In einer Stellungnahme sagten Abel Rechtsanwälte GmbH: „Der gerichtlich bestätigte Treuhandsanierungsplan ist die Grundlage, um innerhalb der nächsten 2 bis 5 Jahre eine geordnete Verwertung der Assets der Signa Prime Selection AG sicherzustellen. In unserer Funktion als zukünftige Treuhänderin sind wir überzeugt, dass wir durch die Treuhandschaft das optimale Ergebnis für die Gläubiger realisieren werden.“
Allerdings: Die Republik Österreich hat gegen die Bestätigung des Treuhandsanierungsplans der Signa Development durch das Handelsgericht Wien Rekurs eingelegt, wie „Die Presse“ in ihrer Onlineausgabe berichtete. Dieser Schritt könnte in Folge nun doch zu einem Konkurs führen. Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprokuratur, bestätigte den Rekurs gegenüber der Zeitung, wollte sich jedoch nicht weiter dazu äußern.
Peschorn hatte bereits während der Gläubigersitzung im März, in der er die Interessen der Republik Österreich vertrat, gegen den Sanierungsplan gestimmt und stattdessen für einen Konkurs plädiert, um die Angelegenheit vollständig aufklären zu können.
Die Entscheidung liegt nun beim Oberlandesgericht (OLG), das über den Rekurs entscheiden wird. Auch für die Signa Prime Selection wird ein ähnliches Vorgehen der Republik erwartet, jedoch läuft die Frist hierfür noch.
Unterdessen ist bekannt geworden, dass die deutsche Schoeller Group drei Signa-Developmentprojekte in Italien erworben hatte. Die entsprechenden Verträge seien in Wien unterzeichnet worden, nach Verhandlungen zwischen den Vorständen der Signa Prime sowie der Schoeller Group sei die Transaktion vom Sanierungsverwalter genehmigt worden.
Herausstechendste Liegenschaft im Portfolio ist das Hotel Bauer in Venedig. Das historische Hotel am Canal Grande, das seit 2020 zum Portfolio von Signa gehört, wird seit November 2022 grundlegend saniert. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten wird es unter der Leitung von Rosewood neu eröffnet.
Bei den anderen zwei Projekten handelt es sich um den WaltherPark in Bozen, ein Komplex mit Shoppingcenter, einem Hotel sowie Wohnungen und Büroflächen, dessen Eröffnung für das kommende Frühjahr avisiert worden ist. Ebenso in Bozen die Liegenschaft Viva Virgolo, das Projekt beinhaltet das Eigentum und die Erschließung des Bozner Hausberges Virgl mit einer Seilbahn. Eine Überarbeitung des Projekts für eine mögliche Nutzung des Berges als Museumsquartier ist derzeit in Planung.
Das Closing der Transaktion wird in wenigen Monaten erwartet. Die finale Rechtsgültigkeit steht noch aus und erfordert die Zustimmung einiger Instanzen, einschließlich der Banken und der Kartellbehörde. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden.