Neue Projekte steigern die Dynamik am Wiener Büromarkt
Im Jahr 2024 hat sich die geringe Neubautätigkeit der vergangenen Jahre am Wiener Büromarkt deutlich bemerkbar gemacht. Diese Entwicklung führte zu einem eingeschränkten Angebot an Erstbezugsflächen in Top-Lagen und einem historischen Tiefstand der Leerstandsrate (3,3 %). Im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen verzeichnet nur Paris einen ähnlich geringen Wert. In den Top-Lagen, wie z.B. der Wiener Innenstadt und rund um den Hauptbahnhof, resultiert die geringe Verfügbarkeit in einem deutlichen Nachfrageüberhang, steigenden Mietpreisen und sinkenden Incentivierungsraten.
Im ersten Halbjahr konnte trotz des eingeschränkten Angebotes und der verhaltenen Wirtschaftskonjunktur eine Vermietungsleistung von rund 95.000 m² erzielt werden – eine Steigerung von 12 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Allerdings fiel das zweite Halbjahr mit einer Vermietungsleistung von 70.000 m² hinter diesen positiven Trend etwas zurück. Insgesamt verzeichnete der Wiener Büromarkt 2024 eine Vermietungsleistung von rund 165.000 m², was einem Rückgang von 9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Für 2025 erwartet EHL aufgrund der steigenden Neuflächenproduktion wieder mehr Dynamik. Bereits 2024 hat sich das Fertigstellungsvolumen mit ca. 90.700 m² gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. 2025 wird sich dieser Trend mit 111.000 m² neuer Bürofläche weiter fortsetzen.
2024 wurden einige markante Projekte, wie z.B. das beeindruckende Refurbishment FRANCIS im Althan Quartier (ca. 47.700 m²), das GRAND CENTRAL in Floridsdorf (ca. 12.500 m²), das innovative Projekt DOCKS im VILLAGE IM DRITTEN (ca. 9.000 m²) und das nachhaltige ROBIN Seestadt (ca. 10.000 m²), fertiggestellt. 2025 folgen weitere hochwertige Projekte, wie beispielsweise das in Holz- Hybrid-Bauweise errichtete LEOPOLDQUARTIER OFFICE nahe der Innenstadt (ca. 22.000 m²), der effiziente Neubau CENTRAL HUB im VIENNA TWENTYONE (ca. 21.000 m²), das Landmark- Building VIENNA TWENTYTWO beim Donauzentrum (ca. 20.500 m²) sowie das markante CARRÉ Muthgasse (ca. 13.000 m²). 2026 gelangt dann mit dem „DC2 – 2work, 2live, 2be“ (ca. 26.000 m²) der erste Büroturm mit Photovoltaik-Fassade zur Fertigstellung.
Die neuen Projekte werden neue Impulse geben und die Nachfragsituation beleben. Michael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien Gruppe, erklärt: „Die neuen Projekte treffen durch ihre innovative und nachhaltige Architektur den Zeitgeist und entsprechen den aktuellen Anforderungen an ESG-konforme Standorte. Unternehmen nutzen Standortwechsel zunehmend, um Arbeitsumgebungen zu schaffen, die sowohl mitarbeiterfreundlich als auch umweltbewusst sind.“
Die steigenden Anforderungen an die Ausstattung führen jedoch zu einer Anpassung der Mietpreise und einer Erhöhung der Ausbaukosten. Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL Gewerbeimmobilien GmbH, ergänzt: „Ganz nach dem Motto Angebot schafft Nachfrage, rechnen wir grundsätzlich mit einer steigenden Dynamik am Wiener Büromarkt. Der Balanceakt zwischen dem Kostenbewusstsein der Unternehmen und deren Qualitätsansprüchen macht jedoch viele Anmietungsprozesse derzeit komplexer und zeitintensiver. Investitionskosten sowie deren Aufteilung zwischen Mieter und Vermieter werden intensiver verhandelt und geprüft.“