Markt-Update EHL Immobilien: Mehrere Bürotransaktionen brachten für das Dritte Quartal ein Investmentvolumen von rund einer Milliarde Euro. Im Angesicht des Marktumfelds zwar ein zufriedenstellendes Ergebnis, an den Vergleichszeitraum des Vorjahres konnte man damit aber nicht anschließen.
Dank mehrerer Bürotransaktionen konnte im dritten Quartal ein Investmentvolumen von rund einer Milliarde Euro eingefahren werden – trotz der aktuellen schwierigen Marktlage. Das ist zwar ein zufriedenstellendes Ergebnis, dieses bleibt aber aufgrund der genannten Rahmenbedingungen um ein Drittel gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zurück, heißt es heute in einem Markt-Update zum österreichischen Immobilienmarkt für das dritte Quartal von EHL Immobilien.
Die hohe Inflation sowie die innerhalb eines Jahres stark gestiegenen Zinsen haben das Kapitalmarktumfeld und damit auch den Investmentmarkt fundamental verändert, der österreichische Markt liege damit im gesamteuropäischen Trend, geht aus dem Marktbericht weiter hervor, der zusätzlich noch die deutlich getrübten Konjunkturaussichten ins Treffen führt. Das hatte gestiegene Renditen sowie einen starken Rückgang der Transaktionen zur Folge. Dennoch: 45 Prozent der Gesamt-Transaktionen entfielen im dritten Quartal auf Büroimmobilien, wobei es einige Tickets jenseits der 100 Millionen Euro-Marke gegeben hatte, wie etwa die Vienna Twin Towers von der Immofinanz an die S Immo, das space2move an die Raiffeisen Immobilien Treuhand oder die Saturn Towers an die Amisola.
Auch die Vermietungsdynamik habe sich im Bürosektor als sehr gut erwiesen, weswegen auch die Mietpreise angestiegen sind. Diese hätten aber die stark steigenden Renditeanforderungen der Investoren nur zum Teil kompensieren können, was im Ergebnis zu einem sinkenden Preisniveau führt (ein ausführliches Interview zu dem Thema mit EHL Investment Consulting-Geschäftsführer Markus Mendel ist übrigens in der aktuellen Ausgabe des immobilien investment sowie hier zu lesen).
Signifikante Preisabschläge müsse man jedenfalls bei älteren und nicht ESG-konformen Bestandsimmobilien in schwächeren Lagen hinnehmen, während die Preiskorrekturen bei modernen, nachhaltigen und gut gelegenen Büroimmobilien entsprechend moderater ausgefallen sind. Diese würden nach wie vor im Fokus institutioneller Investoren stehen. Ungeachtet dessen dominieren aber österreichische Privatanleger sowie Family Offices, die rund 67 Prozent des Gesamtinvestmentvolumens im dritten Quartal abgewickelt hatten.
Für das Gesamtjahr 2023 zeigt sich die EHL vorsichtig optimistisch, vor allem in Hinblick darauf, dass es mehr Planungssicherheit gebe, sobald die Phase der Zinserhöhungen ihr Ende findet. Derzeit verzeichne man wieder deutlich mehr Interesse vonseiten der Investoren, wenngleich die Preiserwartungen zwischen Käufern und Käufern nach wie vor in vielen Fällen weit auseinanderliegen würden. EHL rechnet zumindest damit, dass die Zinserhöhungen im kommenden Jahr ihr Ende finden werden.