Auf 44 Hektar entsteht ein Stadtquartier für 16.000 Menschen – ÖBB Immobilien etabliert neues Geschäftsfeld „Leistbares Wohnen“.
ÖBB Immobilien und die Stadt Wien treiben aktuell eines der größten Stadtentwicklungsprojekte der Hauptstadt voran: Auf dem Areal des ehemaligen Nordwestbahnhof Wien entsteht bis 2035 ein neues, gemischt genutztes Stadtquartier. Geplant sind rund 6.500 Wohnungen, 4.700 Arbeitsplätze, Bildungs- und Betreuungsangebote sowie rund 100.000 Quadratmeter Grünflächen – darunter ein großer Park als „Grüne Mitte“. Bei einem Jahrespressegespräch mit anschließendem Lokalaugenschein erfuhr immobilien investment die Details zu dem Projekt.
„Wohnen ist ein prekäres Thema unserer Zeit, ÖBB schafft Platz für leistbaren Wohnraum“, betonte Claudia Brey, Geschäftsführerin von ÖBB Immobilien, bei den Jahresgesprächen des Unternehmens im Vorfeld der Expo Real. Das Projekt stehe exemplarisch für die neue strategische Ausrichtung des Konzerns: weg vom reinen Flächenverkauf hin zu integrierter Stadtentwicklung mit langfristiger Verantwortung für leistbares Wohnen. Entsprechend entstehen auf dem Areal zu 60 Prozent geförderte Wohnungen, 40 Prozent entfallen auf freifinanzierte Wohneinheiten. Als neues Geschäftsfeld entwickle man nun auch freifinanzierte Mietwohnungen für den externen Markt, wobei man den Fokus vor allem auf generationengerechten Wohnraum setzen werde.
Der Baustart für den ersten Bildungscampus ist für Mai 2026 vorgesehen. Die Eröffnung soll zum Schuljahr 2028/29 erfolgen. Die Entsiegelung und der Rückbau alter Bahninfrastruktur laufen bereits – rund 90 Prozent der Abbruchmaterialien werden recycelt. Historische Merkmale sollen aber in die Stadtentwicklung integriert werden.




Ziel ist, ein lebendiges, sozial durchmischtes Stadtviertel zu schaffen. Neben Wohnungen und Arbeitsplätzen sind Flächen für Gewerbe, Nahversorgung sowie ein umfassendes Bildungsangebot vorgesehen. „Unsere Aufgabe ist es, durchdachte Quartiere zu schaffen – mit einem ausgewogenen Mix aus gefördertem und freifinanziertem Wohnbau, Infrastruktur, Gewerbe, Nahversorgung und öffentlichem Raum“, erklärte Brey. „Wohnbau allein genügt nicht. Wir brauchen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, Grünräume und Naherholung – also ein Gesamtpaket für ein lebenswertes Umfeld.“ Bis 2040 soll das Quartier gesamthaft fertiggestellt sein.
Ein Schwerpunkt liegt auf Nachhaltigkeit, Klimaresilienz und langfristiger Nutzbarkeit. Das neue Quartier soll flexibel auf künftige gesellschaftliche und technologische Entwicklungen reagieren können. „Wir begreifen Stadtentwicklung als evolutionären Prozess. Es ist unmöglich, heute alles vorauszusehen – deshalb brauchen wir Planungsansätze, die sich an Veränderungen anpassen lassen“, so Brey.