CBRE: Markteintritte im Vorjahr waren doppelt so hoch wie 2019.
Während sich die Konsumenten nach der Coronapandemie wieder verstärkt dem stationären Einzelhandel zuwenden steigt auch das Vertrauen der Retailer und Investoren in den Markt. Zu diesem Schluss kommt der Immo-Dienstleister CBRE anhand der Markteintritte im vorigen Jahr: Diese hätten sich mit 21 gegenüber 2019 verdoppelt. Gegenüber 2021 seien die Eintritte in den österreichischen Markt zwar stabil gewesen, das aber auch nur deshalb, weil sich zahlreiche Markteintritte aus 2020 in das Folgejahr verlagert haben, so CBRE Retail-Chef Walter Wölfler, der auch für heuer mit zahlreichen Neueintritten rechnet. Die Markteintritte in Österreich wurden hauptsächlich von den Segmenten Luxus, aber auch im Discount- und Entertainmentbereich getragen.
Ein weiteres Indiz für das rückkehrende Vertrauen in den stationären Einzelhandel findet sich auch im Gesamthandelsumsatz des Vorjahres. Aus diesem geht hervor, dass der Anteil am Onlinehandel wieder rückläufig ist, was CBRE einerseits auf durchgehende Öffnungen nach der Pandemie sowie den Rückzug zweier Onlineanbieter – Flink und Jokr – aus dem österreichischen Markt zurückführt.
Die wachsende Performance des stationären Einzelhandels drückt sich auch in den Spitzenmieten und Renditen aus. In Primelagen in der Wiener Innenstadt werden 360 Euro pro Quadratmeter aufgerufen, in Shoppingcentern sei die Spitzenmiete mit 100 Euro pro Quadratmeter stabil geblieben. In Fachmarktzentren hingegen ist sie nunmehr auf 15 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Damit sind auch die Renditen stabil, diese liegen bei Fachmarktzentren bei fünf Prozent, bei Shoppingcenter bei 5,25 Prozent und auf Highstreets sind sie auf 3,95 gestiegen.
Ungeachtet dessen sieht Wölfler den Einzelhandel nach wie vor mit einer Reihe von Herausforderungen wie gestiegene Energiekosten, Inflation und Fachkräftemangel konfrontiert: „Reihe von Herausforderungen konfrontiert: gestiegene Energiekosten, Inflation, Fachkräftemangel. „Wie und ob die kaufkraftsteigernden Maßnahmen der Regierung und Länder – Abschaffung der kalten Progression, diverse Zuschüsse – auf das
Verbrauchervertrauen und damit auf den Einzelhandel in Österreich auswirken werden, ist noch nicht
abzusehen.“