Zinsanstieg bringt Dämpfer für Vorsorgewohnungen

Der Markt für Vorsorgewohnungen war im Vorjahr rückläufig. Die Inflation könnte aber wieder Dynamik in den Markt bringen. Foto: pixabay.com

EHL: Zahl der verkaufen Einheiten rückläufig, Angebot durch geringe Neubautätigkeit heuer und 2024 deutlich verknappt. Inflation könnte mittel- und langfristig aber zum Markttreiber werden.

Der Zinsanstieg durch die EZB hat auch eine Trendwende im Vorsorgebereich eingeleitet. Wie aus dem heute veröffentlichten Vorsorgemarktbericht Frühjahr 2023 von EHL hervorgeht, sei das Marktvolumen im Vorjahr auf rund 1.550 Einheiten nach knapp 1.800 Einheiten im Jahr 2021 zurückgegangen. Dieser Trend dürfte sich laut Einschätzung von EHL heuer und im kommenden Jahr fortsetzen. Laut Karina Schunker, Chefin von EHL Wohnen, dürften sich die Transaktionen im Vorsorgebereich heuer auf rund 1.200 Einheiten einpendeln.

Während im Vorjahr der Rückgang bei Vorsorgewohnungen dem Zinsschock geschuldet war, ist es jetzt das deutlich geringere Angebot: Bedingt durch die hohen Baupreise und gestiegenen Finanzierungskosten hätten laut EHL bereits im Vorjahr zu einer Verschiebung zahlreicher Projektstarts geführt, die sich in Folge in deutlich weniger Fertigstellungen niederschlagen. Hinzu kommen die steigenden Quadratmeterpreise; laut EHL sind diese im Vorjahr signifikant auf nunmehr 4.930 Euro pro Quadratmeter angestiegen.

Dass die verminderte Nachfrage auch die Preise negativ affektiert, ist allerdings unwahrscheinlich. Schunker: „Wir sehen keine Tendenz zu nennenswerten Preisrückgängen, da das Angebot deutlich stärker zurückgeht als die Nachfrage und auch die Vermietungsperspektiven wegen des insgesamt rückläufigen Wohnungsneubaus sehr gut sein werden.“ Hinzu kommt noch die Inflation, die mittel- und langfristig als stärkster Markttreiber für private Immobilieninvestments betrachtet wird: „Die klar negativen Realzinsen sichern Vorsorgewohnungen exzellente Veranlagungsperspektiven und sichere, nachhaltige Renditen. Daher sind wir überzeugt, dass Vorsorgewohnungen auf Dauer mehr denn je gefragt sein werden.“

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