Erfahrung und vorausschauende Planung sind die besten Mittel in schwierige Zeiten. Christian Winkler, Gründer und Geschäftsführer von WINEGG, spricht über die aktuellen Herausforderungen und warum Mieter und Eigentümer im Zinshausbereich beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen an einem Strang ziehen müssen, mit „immobilien investment“- Chefredakteur Charles Steiner.
Wie schätzen Sie die Marktlage in den kommenden Monaten hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen ein?
Wir blicken positiv in die Zukunft und sind stets auf der Suche nach Liegenschaften mit Potenzial. Denn als verantwortungsbewusster Lebensraumentwickler ist es unser Ziel, hochwertigen und nachhaltigen Wohnraum zu entwickeln. Das gilt sowohl im Altbau als auch im Neubau – ganz getreu unserem Motto „Bleibende Werte für Generationen“.
Aktuell ist das Thema Gasversorgung dringlich geworden, vor allem im Zinshaussektor. Wie kann man den Ausstieg aus Gas bei Zinshausrevitalisierungen bewerkstelligen?
Im Zinshausbereich ist das eine der zentralen Herausforderungen. Ein Umstieg von fossilen Brennstoffen auf alternative Energieversorgungen ist Voraussetzung. Ein möglicher erster Schritt wäre es, von Einzelthermen auf eine zentrale Versorgung umzustellen. Dies scheitert allerdings oftmals an der Eigentümermehrheit. Sowohl Eigentümer als auch Mieter müssen hier an einem Strang ziehen. Aus diesem Grund wird eine Überarbeitung des MRG sowie des WEG erforderlich sein.
Viele Bauträger und Entwickler stöhnen bereits über erheblich gestiegene Bau- und Materialkosten und längere Lieferzeiten. Wie kann man da als Bauträger entgegensteuern respektive wie reagiert WINEGG darauf?
Gerade in anspruchsvollen Zeiten benötigt es vor allem entsprechende Erfahrung, um Wohnobjekte vorausschauend zu planen. WINEGG realisiert bereits seit über 20 Jahren hochwertige Lebensräume. Wir entwickeln unsere Objekte langfristig, nachhaltig und optimieren dabei auch laufend sämtliche Prozesse. Hierbei setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit und langfristige Kooperation mit allen Projektbeteiligten.
Wie lassen sich angesichts der galoppierenden Inflation und der erheblich steigenden Bau- und Materialkosten noch marktkonforme Preise kalkulieren? An welchen Stellschrauben kann man als Entwickler drehen?
Aufgrund steigender Bau- und Materialkosten ist die Realisierung von neuen Wohnbauprojekten aktuell gebremst. Für einen Immobilienentwickler gibt es aber trotzdem Stellschrauben, an denen er drehen kann. Wir optimieren laufend alle Kosten im Projektbudget und setzen auch auf eine optimierte Projektentwicklung. Für uns ist es essenziell, dass unsere Ansprüche betreffend Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Regionalität jedenfalls erfüllt sind.
Welches sind die aktuellen Projekte bei WINEGG?
Ein Revitalisierungsprojekt, das sich derzeit im Bau befindet, ist beispielsweise „THE FUSION“. Das Wohnprojekt in der Kettenbrückengasse 22 umfasst 46 luxuriöse Eigentumswohnungen und zwei Geschäftsobjekte. Die Wohneinheiten verfügen über großzügige Freibereiche wie Balkone, Terrassen oder Dachgärten und dies direkt am Naschmarkt. Im Neubausegment realisieren wir ein nachhaltiges Projekt in der Arndtstraße 50, welches 78 moderne Eigentumswohnungen sowie zwei Ateliers umfasst und sich bestens sowohl für Anleger als auch Eigennutzer eignet.