Steigende Gas- und Strompreise, anziehende Verbraucherpreise und Inflation, Covid-19 sowie der Russland-Ukraine-Konflikt zählen zu den aktuellen Herausforderungen des Hotelimmobilienmarkts im Jahr 2022.
Bei Betrachtung der zukünftigen Entwicklung des Hotelmarkts rücken vor allem die steigenden Energie- und Verbraucherpreise in den Vordergrund. Diese sind auf einem Allzeithoch und werden laut aktuellen Ifo-Prognosen in naher Zukunft weiter steigen. So sind bereits Energiepreissteigerungen von mehr als 100 % die Regel – und das bei einem Rückgang der Wirtschafts- und Kaufkraft. Eine sich anbahnende Rezession, gepaart mit einer immer stärker steigenden Inflation, sorgt für allgemeine Abwartehaltung.
Insgesamt ist bereits der Trend zu beobachten, dass sich die institutionellen Investoren aus dem Hotelgeschäft mit langfristigen Pachtverträgen und vorher sicher scheinenden Renditen zurückziehen und Private-Equity Firmen nachrücken, die verstärkt auf Management-Verträge setzen und teilweise ihre eigenen Betreiber mit einbringen. Durch den Kostendruck auf dem Betreibermarkt sind marktübliche Renditen, Lease Coverage Ratios, IRRs und Money Multiples von Investorenseite einer neuen Prüfung auf Markttauglichkeit zu unterziehen. Es ist fraglich, ob die in Boom-Zeiten angesetzten Renditen und Ratios noch durch die Betreiber zu erwirtschaften sind. Auch wenn während der Corona-Pandemie bereits Covid-Klauseln seitens Investoren bzw. Pächtern für bestehende und neue Pachtverträge gefordert wurden, decken diese, selbst wenn Sie bereits berücksichtigt wurden, keine wirtschaftlichen Krisenzeiten ab.
Erholung in Sicht
Gerade im Hinblick auf die bald anstehenden Finalisierungen der Budgetplanungen kommt der Thematik der Kosteneinsparungen eine besondere Rolle zu. Nach aktuellen Schätzungen von mrp hotels sind Preissteigerungen der Energiekosten von mehr als 150 %, ein Plus von über 10 % bei den Nahrungsmittelpreisen, Personalengpässe und -kostenerhöhungen von mehr als 15 % und eine Geldentwertung von mehr als 8 % realistisch. Die Preissteigerungen lassen die Gewinne von Hotelbetreibern auf ein Minimum schrumpfen. Um die steigenden Kosten abfedern zu können und um 2019er-Werte zu erreichen, müssten Zimmerpreissteigerungen oder Auslastungssteigerungen von über 20 % erzielt werden.