Von der Wegwerf- zur Kreislaufgesellschaft

© Saubermacher

Müll ist nicht gleich Müll: Oft sind in ihm wertvolle Rohstoffe enthalten, die man wieder in den Wirtschaftskreislauf bringen kann.

Müll ist nicht gleich Müll. Die aktuelle geopolitische und klimatische Lage hat uns vor Augen geführt, dass man mit Ressourcen nicht nur schonend umgehen soll, sondern Abfall wieder dem Kreislauf zuführen muss. Das kann auch die Wirtschaft resilient gegenüber Krisen machen.

Nicht alles ist Müll, was man so wegwirft. In den Zeiten des Überflusses mag einen das zwar nicht so bewusst sein. Doch jetzt, wo Mangelerscheinungen herrschen, Rohstoffe schwer zu bekommen sind und Energie teuer wird, wird uns schmerzlich bewusst, dass die Zeiten des Überflusses vorbei sind. Wie viele Jahre musste immer wieder ein neues Handy her, das alte verstaubte oder wurde weggeworfen. Oder es wurde ein neuer Fernseher notwendig, weil der alte seinen Geist aufgegeben hat. Ebenso werden Plastikflaschen achtlos weggeworfen, manchmal auch Glas. Oder was auch immer. Und so verrottet vieles entweder auf der Deponie, oder es wird verbrannt. Wenn man sich dann denkt, wie viele Rohstoffe so quasi verlorengehen, während neue immer teurer und knapper werden, es könnte einem schlecht werden.

Aus Schrott wird Gold
Mittlerweile ist die Kreislaufwirtschaft zum Gebot geworden. Anstatt verarbeitete Rohstoffe in Mengen wegzuwerfen, hat bei vielen Entsorgungsunternehmen seit geraumer Zeit die Rückgewinnung Priorität erlangt. Saubermacher etwa betreibt in St. Michael eine Elektroaltgeräte-Aufbereitungsanlage zur Rückgewinnung verschiedener Sekundärrohstoffe. Bis zu 5.000 Tonnen Elektroschrott werden hier verarbeitet. In Oberlaa in Wien und in Premstätten in der Steiermark werden Computer- und Fernsehbildschirme demontiert, schadstoffhaltige Bauteile fachgerecht entsorgt und wertvolle Teile wie Platinen oder Spulen ausgebaut und weiterverarbeitet. Laut Angaben von Saubermacher könne man Bildschirme zu bis zu 96 Prozent verwerten.

Gut für Umwelt und Wirtschaft
Dass Kreislaufwirtschaft auch zu mehr Krisenresilienz führt, zeigt sich auch anhand des ARA Circular Economy Barometer, der vom Meinungsforschungsinstitut GfK im Auftrag der ARA vorgestellt worden ist. Laut diesem sei bereits jedes zweite Unternehmen bereit, in die Kreislaufwirtschaft zu investieren. Obwohl rund zwei Drittel aller österreichischen Betriebe mit der Gemengelage an Krisen zu kämpfen haben, wollen 85 Prozent Kreislaufaktivitäten nutzen oder planen solche. Dazu gehören Abfallmanagement mit getrennter Sammlung, die Abfallreduktion, die Forcierung bei der Wiederverwendung sowie der Einsatz von Recyclingmaterial bei der Produktion. Das wirkt sich auch positiv auf die Wirtschaft aus: Laut ARA-Geschäftsführer Harald Hauke sei die Kreislaufwirtschaft im aktuellen Umfeld von Rezession, Krise und Co ein gutes Gegenmittel, das die heimische Wirtschaft wettbewerbsfähig machen könne.

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