Saubere Mobilität – das Klima dankt!

In das Thema „Mobilität“ kommt im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung. Ein besonderer Schwerpunkt ist der öffentliche Verkehr, der mithilfe hunderter Millionen Euro emissionsfrei gemacht werden soll.

256 Millionen Euro wird Österreich in emissionsfreie Busverkehre investieren, um der sogenannten Clean Vehicle Directive (CVD) zu entsprechen. Ermöglicht wird die Investition durch die 3,5 Milliarden Euro an Förderungen, die Österreich aus der RRF (Recovery Resilience Facility) der Europäischen Union bekommt.

46 Prozent der Wiederaufbaumittel fließen in Klimaschutzmaßnahmen, wie Hermann Weratschnig, Verkehrssprecher der Grünen im Nationalrat, zu berichten weiß: „Insbesondere im Bereich Mobilität brauchen wir Kraftanstrengungen, um der Klimakrise entgegenzusteuern.“

Öffis werden gestärkt
Derzeit wird an bundesgesetzlichen Grundlagen gearbeitet. „Mit einem Straßenfahrzeuge-Gesetz wird man die Umsetzung gut steuern können“, erläutert Weratschnig. „Das Gesetz sollte noch im Sommer beschlossen werden. Mit einem Förderpaket werden dann die Mehrkosten der emissionsfreien Busse mit bis zu 80 Prozent förderbar sein.“  

Um den öffentlichen Verkehr weiter zu forcieren, wird man ab diesem Sommer in ganz Österreich außerdem mit dem Klimaticket unterwegs sein können. Dafür wurde Ende März im Nationalrat die gesetzliche Grundlage beschlossen. Das österreichweite Klimaticket wird um 1.095 Euro verfügbar sein. Für Senioren und Menschen unter 26 Jahren sind vergünstigte Tarifmodelle geplant. Die Verhandlungen mit Ländervertretern und Verkehrsverbünden über die notwendigen Verträge laufen bereits.

Grafik: com_unit

Bei schweren Nutzfahrzeugen, wie sie zum Beispiel auch im Winterdienst zum Einsatz kommen, setzt man auf die Wasserstoff-Technologie. Für deren Entwicklung sind 100 Millionen Euro vorgesehen. Hermann Weratschnig: „Bei Pistenraupen mit einem Dieselverbrauch von bis zu 40 Litern pro Stunde erkenne ich ein großes Potenzial.“

E-Mobilität wächst deutlich
Der Europäische Rechnungshof kritisierte erst kürzlich die mangelnden Fortschritte Europas beim Ausbau von E-Ladestationen. Trotzdem wächst die E-Mobilität unaufhaltsam. Im Vergleich mit den anderen EU-Mitgliedsstaaten schneidet Österreich recht gut ab. So wurde etwa das Ausbauziel der E-Ladestationen im Jahr 2020 um 190 Prozent übertroffen. Mit dem Angebot von knapp 8.000 Ladestationen (Stand: März 2021) liegt Österreich im ersten Drittel; beim Anteil an E-Fahrzeugen auf Platz neun. Mit rund 50.600 elektrisch betriebenen Fahrzeugen liegt der Anteil am gesamten Pkw-Bestand bei derzeit einem Prozent.

Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ), die Interessenvertretung von elf Energieunternehmen in Österreich, hat sich ein flächendeckendes, Roaming-fähiges, öffentliches Ladenetz aus erneuerbarer Energie zum Ziel gesetzt. Dank E-Roaming können inzwischen bereits bis zu 5.000 öffentliche Ladepunkte im BEÖ-Netz genutzt werden.

Der BEÖ hat erst kürzlich ein Fünf-Punkte-Programm mit konkreten Vorschlägen und Empfehlungen erstellt. Dazu gehören, so die BEÖ-Vorsitzende Ute Teufelberger, „Anpassungen im großvolumigen Wohnbau, steuerliche Anreize, ein einheitliches Eichrecht mit Bestandsschutz, grenzüberschreitendes Laden sowie eine einheitliche Kennzeichnung von Ladeinfrastruktur“.

Foto: Müller

Was wird gefördert?
Nachhaltige Investitionen in die Fahrzeugflotte zahlen sich für Kommunen wie Betriebe aus. So stellt das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) für das Jahr 2021 insgesamt 46 Millionen Euro für die Förderung der Elektromobilität zur Verfügung. Eine detaillierte Auflistung aller Fördermöglichkeiten und Bestimmungen gibt es auf der Website des Klimafonds. Gefördert werden jedenfalls E-Fahrzeuge und Ladeinfrastruktureinrichtungen, E-Nutzfahrzeuge, E-Busse, E-Flotten,
E-Sonderfahrzeuge und multimodale Mobilitätsknoten.

Weitere Förderungen für Betriebe und Gemeinden werden auch von den Städten Wien und Graz sowie von den Ländern Salzburg, Steiermark und Tirol angeboten.

Österreich radelt!
Die bundesweite Radfahr-Aktion „Österreich radelt“ findet heuer zum dritten Mal statt. 2020 beteiligten sich 19.000 Österreicher, zahlreiche Unternehmen, über 400 Gemeinden, 150 Vereine und 50 Schulen an der Aktion. „Rund die Hälfte aller Autofahrten ist kürzer als fünf Kilometer“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler anlässlich des Starts der Aktion. „Das sind Strecken, die gut mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können.“ Die erfolgreichsten Betriebe, Gemeinden, Vereine und Schulen werden auch heuer wieder ausgezeichnet.

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