CBRE: Im kommenden Jahr sollen die Fertigstellungen 490 Wohneinheiten erreichen. Heuer sind es 300 Wohnungen.
Der Salzburger Wohnimmobilienmarkt ist ein im Österreichvergleich teures Pflaster und liegt im Landeshauptstadtvergleich mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 8.800 Euro pro Quadratmeter im obersten Bereich. Auch die Mieten erreichen mit bis zu 17,75 Euro pro Quadratmeter ein hohes Niveau, wie aus dem aktuellen Wohnungsmarktbericht 2024 des Immobiliendienstleisters CBRE hervorgeht. Dafür erweisen sich die Fertigstellungsraten als stabiler als in anderen Städten, heuer sollen rund 300 Wohneinheiten fertiggestellt werden.
Für 2025 wird ein deutlicher Anstieg erwartet: „Gibt es keine Verzögerungen bei den Projekten, ist im kommenden Jahr sogar die Errichtung von 490 Wohnungen geplant. Das entspräche einem relativen Anstieg von mehr als 60 Prozent“, erklärt Marc Steinke, Head of Research bei CBRE. Zwei großvolumige Projekte gemeinnütziger Bauvereinigungen sind Teil dieses Bauvorhabens.
Der Salzburger Immobilienmarkt weist zwei Charakteristika auf, geht aus dem Wohnungsmarktbericht hervor: begrenzte Baulandreserven und eine kleinteilige Struktur. „Oft haben die Projekte weniger als 20 Einheiten“, erläutert Steinke. Zudem dominiert ein kaufkräftiger Eigentumsmarkt, während das Mietsegment, vor allem durch geförderte Projekte gemeinnütziger Bauvereinigungen, kleiner bleibt.
Die hohen Kaufpreise haben zuletzt viele Interessenten ins Mietsegment gedrängt. „Die gebremste Kauflaune der vergangenen Zeit hat zu einem Ausweichen auf das Mietsegment geführt. Dadurch werden auch die Mieten auf einem hohen Niveau gehalten“, sagt Christoph Oßberger, der bei CBRE für Westösterreich zuständig ist. Ein erneutes Anziehen der Kaufnachfrage könnte jedoch Entlastung auf dem Mietmarkt schaffen.
Auch Investoren blicken zunehmend auf Wohnimmobilien. Nach einem schwierigen Jahr 2023 zeichnet sich 2024 ein positiver Trend ab. „Das Investitionsvolumen des ersten Halbjahres 2024 liegt bereits über dem des gesamten Vorjahres“, berichtet Lukas Schwarz, Head of Investment bei CBRE. Nachhaltigkeit bleibt ein Schlüsselthema. „ESG-Kriterien sind mittlerweile eine unabdingbare Voraussetzung für Transaktionen“, betont Nadja Pröwer, Head of ESG bei CBRE Austria. Besonders im institutionellen Bereich gewinnen Gebäudezertifizierungen an Bedeutung. Zudem spielen Maßnahmen zur Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und die Nutzung von Brownfield-Potenzialen eine wichtige Rolle. „Bereits durch geringe Eingriffe können oft erste Schritte Richtung Taxonomie-Konformität gemacht werden“, so Pröwer.