Digitale Heizungssteuerung soll Betriebskosten senken und Wohnkomfort erhöhen.
Das Österreichische Siedlungswerk (ÖSW) setzt verstärkt auf digitale Lösungen im Gebäudemanagement. Mit dem Einsatz von Predictive Maintenance, also vorausschauender Instandhaltung, will das Unternehmen Wohnhausanlagen effizienter, wirtschaftlicher und ressourcenschonender betreiben, so der ÖSW via Aussendung.
In mehreren ÖSW-Wohnhausanlagen – darunter Projekte in der Neilreichgasse, Bechardgasse, Rugierstraße und am Puchsbaumplatz – ist die neue Technik bereits im Einsatz. Erste Ergebnisse zeigen laut ÖSW, dass der Heizenergieverbrauch ohne zusätzliche thermische Sanierung um bis zu 32 Prozent reduziert werden konnte. Zudem wurde eine gleichmäßigere Wärmeverteilung erreicht und der CO₂-Ausstoß gesenkt.
Die Umsetzung erfolgt in Kooperation mit dem Wiener Start-up Wohnio. Das System basiert auf einer zentralen digitalen Steuerung, die mit unterschiedlichen Heizsystemen kompatibel ist. Die Installation erfolgt laut Unternehmen minimalinvasiv und ohne Eingriffe in die Wohnungen. Ein digitaler Zwilling der Heizungszentrale ermöglicht die Fernwartung und schnelle Reaktion bei Störungen. Zusätzlich ist ein Energie-Monitoring-System integriert, das auch für ESG-Berichte oder CO₂-Strategien nutzbar ist.
Im Zentrum steht eine datenbasierte Heizungssteuerung, die mithilfe maschinellen Lernens Betriebsdaten in Echtzeit auswertet und bei Bedarf frühzeitig Wartungsmaßnahmen einleitet. Dadurch lassen sich Ausfälle vermeiden und Heizsysteme gezielt optimieren. „Unser Ziel ist es, durch digitale Steuerung nicht nur Betriebskosten zu senken, sondern gleichzeitig auch den Wohnkomfort und die Nachhaltigkeit unserer Gebäude zu verbessern“, erklärt Michael Pech, Vorstand des ÖSW.
Wesentliches Argument für die Technologie ist die effizientere Nutzung des Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrags (EVB), der von den Mieterinnen und Mietern mitgetragen wird. „Durch die kontinuierliche Analyse können wir Maßnahmen gezielter setzen und unnötige Reparaturen vermeiden. Das stärkt auch die Transparenz im Umgang mit dem EVB“, so Pech.
Angesichts der bisherigen Ergebnisse plant das ÖSW, die Technologie schrittweise auf weitere Objekte auszudehnen. Für die Jahre 2025 und 2026 sind bereits 18 zusätzliche Gebäude mit rund 1.280 Wohneinheiten vorgesehen. „Wir sehen in dieser Entwicklung großes Potenzial – sowohl für den Klimaschutz als auch für eine langfristig stabile Wohnqualität“, so Pech.