Quartalsupdate „Erster österreichischer Neubaubericht“ von Exploreal und WKO: Fertigstellungen im kommenden Jahr werden österreichweit 2025 um 44 Prozent nachgeben.
Der Wohnungsneubau in Österreich steht vor einem drastischen Rückgang, wie das aktuelle Quartalsupdate Q2/24 des „Ersten österreichischen Neubauberichts“ zeigt, das von der Bauträgerdatenbank Exploreal gemeinsam mit dem Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKO veröffentlicht wurde. Für das Jahr 2024 wird die Fertigstellung von 37.100 Wohneinheiten prognostiziert, was einem Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Noch dramatischer ist die Aussicht für 2025, wo ein Einbruch von 44 Prozent im Vergleich zu 2023 erwartet wird.
Zwar bleibt Wien im heurigen Jahr das Zentrum der Neubautätigkeit, sowohl in absoluten Zahlen als auch im Verhältnis zur Einwohnerzahl, heißt es in dem Update. Dennoch wird auch in der Hauptstadt ein Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet, für 2026 sogar ein Minus von 32 Prozent im Vergleich zu 2023. Das erhöhe den Druck auf die freifinanzierten Mieten, die sich im Jahresvergleich um 5,3 Prozent verteuert hatten. In Wien liege die durchschnittliche Nettomiete für eine neu errichtete, frei finanzierte Wohnung nun bei 15,77 Euro pro Quadratmeter, was einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Auch die Neubaupreise steigen – baukostenbedingt – weiter. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 stiegen die Preise österreichweit um 5,0 Prozent, was über der aktuellen Inflationsrate liegt. Regionale Unterschiede sind dabei deutlich erkennbar: Salzburg verzeichnete mit 11,5 Prozent den stärksten Preisanstieg, während Tirol einen Rückgang von 7,2 Prozent erlebte. In Wien und Niederösterreich gingen die Preise ebenfalls leicht zurück. Der Preis für eine neu errichtete Wohnung in Wien lag im zweiten Quartal 2024 bei durchschnittlich 7.070 Euro pro Quadratmeter, österreichweit betrug der Durchschnittspreis 6.462 Euro pro Quadratmeter.