Drees & Sommer Trendstudie Real Estate: Bewusstsein für ESG wächst zwar, Strategie allerdings noch nicht mit Immobilienstrategie verknüpft.
Der Druck auf die Immobilienwirtschaft in Richtung ESG wächst immer stärker und ist auch immer mehr im Bewusstsein der Branche angekommen, dennoch ist die ESG-Strategie oft noch nicht mit der Immobilienstrategie synchronisiert worden. Das geht aus einer aktuellen Trendstudie Real Estate von Drees & Sommer unter 215 Verantwortliche im Corporate Real Estate Management (CREM) aus verschiedenen Industrieunternehmen hervor.
Demnach hätten zwar mehr als 80 Prozent der in der Umfrage vertretenen Firmen eine ESG-Strategie für das Unternehmen in Gänze oder zumindest in Teilen aufgestellt (im Vorjahr waren es noch 71 Prozent), dennoch erkennt mehr als ein Drittel noch keine durchgängige Strategie für die Corporate Real Estate-Abteilung. Thomas Häusser, Partner bei Drees & Sommer: „Damit die CREM-Abteilungen die ESG-Vorgaben effektiv umsetzen können, muss sich das Thema von der Unternehmensstrategie über die gesamte Organisation, alle Standorte und alle Prozesse bis in das Kerngeschäft und letztlich auch in den gesamten Immobilienbereich ziehen.“ Er warnt davor, dass wenn Unternehmen und CREM-Abteilungen die für sie nicht relvanten ESG-Auflagen noch nicht kennen, diese nun handeln sollten. Ansonsten dürfte die Ausrichtung der Organisation, der Prozesse und damit des kompletten Unternehmens inklusive Immobilienportfolio künftig schwer werden.
Unterdessen ist auch das Thema Digitalisierung eher eine Baustelle, geht aus der Studie hervor. Drei Viertel der Befragten seien demnach der Meinung, dass Investitionskosten für die Implementierung von digitalen Tools und Systemen die größte Herausforderung sind. Dazu passt, dass das jährliche Digitalisierungs-Budget im Vergleich zu den vergangenen Jahren nur geringfügig gestiegen ist und bei rund der Hälfte der Befragten zwischen einem und fünf Prozent des Umsatzes liegt. „Viele Unternehmen sehen das Potenzial sowie die Notwendigkeit der Digitalisierung und investieren hohe Summen. Sie spüren den Zeitdruck und wollen gegenüber dem Wettbewerb nicht den Anschluss verlieren“, so Häusser. Dabei gehe es nicht nur darum, mittels Digitalisierung die Geschäftsprozesse zu optimieren und Kosten zu senken beziehungsweise die Effizienz zu steigern. Häusser: „Das Ziel ist auch, in einem hart umkämpften Arbeitnehmermarkt für Fachkräfte und Berufseinsteiger attraktiv zu bleiben.“