Der Onlinehandel stagniert, Luxus und Diskont boomen, das Thema ESG sorgt für mehr Interesse bei Investoren. Von neuen Projekten in Linz erwartet man sich Impulse die City.
Wie in ganz Österreich erleben die physischen Geschäfte auch in Linz ein Revival, ist sich Walter Wölfler, Head of Retail, CBRE Austria sicher. Auch die sehr expansiven Diskonter wachsen primär stationär. „Momentan bremst die Inflationsentwicklung die Erholung des Handels, sodass trotz nominaler Umsatzsteigerung in einigen Sortimentsbereichen real ein Minus eingefahren wird. Allerdings gibt es gerade im Fashionbereich gravierende Performance-Unterschiede zwischen einzelnen Retailern. Daher sollten sowohl Immobilienentwickler wie auch Investoren sehr selektiv bei der Beurteilung des Mietermixes in Retailimmobilien sein“, so Wölfler.
Sowohl für Betreiber, als auch für Kunden und Investoren wären ESG Kriterien der große Gamechanger am Retailmarkt. Kurze Wege – wie etwa bei Grätzllösungen, die immer mehr auch bei kleineren Projekten umgesetzt werden – sind ebenso wichtig wie die energetische Optimierung von bestehenden Retailimmobilien oder die Elektromobilität, die den Ausbau der E-Infrastruktur wie etwa Ladestationen bei Einkaufs- und Fachmarktzentren erfordert.
191 Geschäfte befinden sich in Linz in A-Lage. Mit rund 145.000 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügt die oberösterreichische Landeshauptstadt – nach Wien und Graz – über das drittgrößte innerstädtische Einkaufsangebot in Österreich. Der Einzelhandelshotspot in der Innenstadt ist nach wie vor die Landstraße, auch wenn viele Einzelhändler ihre Filialen in den letzten Monaten und Jahren geschlossen haben. Leerstände wurden von Diskontern oder kleineren Einzelhändlern temporär angemietet.
Weitere Projekte könnten ebenfalls Impulse für die Innenstadt bringen: Beim Projekt „Post City“ ist für die nächsten drei bis fünf Jahre ein erheblicher Retail- und Gastronomieteil geplant, der derzeit geschlossene Kleider Bauer wird umgebaut, die Erweiterung des Motel One am Linzer Hauptplatz ist in Umsetzung. Darüber hinaus sollte das angedachte Redevelopment am Schillerpark den Einzelhandel ebenfalls beleben.