Mehr Mieten für nachhaltige Büros

Nachhaltige Büroimmobilien haben laut CBRE weniger Leerstand und erzielen höhere Mieten. Foto: pixabay.com

Auch weniger Leerstand – höhere Mieten um bis zu 13 Prozent möglich.

Nachhaltigkeitskriterien bei Büroimmobilien sind längst kein Nice to Have, sondern mittlerweile essenziell, will man Leerstände verhindern und obendrein höhere Mieten erwirtschaften. Das geht aus einem aktuellen Report des globalen Immobiliendienstleisters CBRE hervor. Demnach erwirtschaften Büroimmobilien mit einer Green Building-Zertifizierung im Schnitt um sechs Prozent höhere Mieten, lässt man Faktoren wie Größe, Lage, Alter und Zustand außen vor, seien sogar bis zu 13 Prozent möglich. Hinzu kommt, dass nichtzertifizierte Büroimmobilien einen durchschnittlichen Leerstand von rund acht Prozent aufweisen, bei zertifizierten Objekten sind es nur mehr sechs Prozent.

Laut dem CBRE-Report, bei dem die Büromärkte in 18 europäischen Ländern inklusive Wien untersucht worden waren, würden rund 20 Prozent aller europäischen Büroimmobilien über ein Green Building-Zertfikat verfügen, sechs Prozentpunkte mehr als noch 2019. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil zertifizierter Flächen am Büroflächenumsatz auf 32 Prozent (2019: 30 Prozent). Das mit Abstand am häufigsten vorliegende Zertifikat ist CBRE zufolge BREEAM aus dem Vereinigten Königreich.

Während zertifizierte Gebäude in Aarhus, Malmö und Rom weniger als fünf Prozent ausmachen, sind es in Amsterdam, Bratislava, Budapest, Prag, Stockholm und Warschau mehr als 40 Prozent. Insbesondere in Zentral- und Osteuropa sei der Anteil zertifizierter Gebäude aufgrund eines vergleichsweise modernen Gebäudebestands hoch. In Wien ist der Anteil an Büroobjekten mit Green Building-Zertifikat mit knapp unter 20 Prozent im europäischen Vergleich hingegen gering, jedoch würde die Zahl der Eigentümer, die nach BREEAM-Zertifizierungen bei CBRE anfragen, steigen.

Für Andres Ridder, Managing Director CBRE Austria & CEE, spielen Nachhaltigkeitskriterien am Büroimmobilienmarkt eine immer wesentlichere Rolle, auch wenn aktuell Green Building-zertifizierte Gebäude (noch) nicht die Norm seien: „Hohe Kosten für den Bau beziehungsweise die energetische Ertüchtigung einer Immobilie schrecken manche Entwickler und Eigentümer. Unser Report beweist jedoch, dass sich Investitionen in Nachhaltigkeit auch ökonomisch auszahlen.“

Vor allem werde Nachhaltigkeit aufgrund strengere politischer Vorgaben, wie etwa die EU-Taxonomie und ESG-Kriterien für Unternehmen zu einem wesentlicheren wirtschaftlichen Faktor, sagt Michael Csiszar, Head of ESG bei CBRE Austria, und warnt vor Risiken bei Untätigkeit: „Wer seine Immobilien nicht frühzeitig in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit zukunftsfest macht, geht mit Blick auf den Werterhalt seiner Assets ein großes Risiko ein. Zudem haben Green Building-zertifizierte Immobilien einen Wettbewerbsvorteil. In der Regel geringere Betriebskosten, eine bessere Reputation, aber auch die Verbesserung des Arbeitsklimas monetarisieren sich ganz konkret in höheren Mieten.“

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