Verwaltetes Vermögen in österreichischem Fondsmarkt auf 213 Milliarden Euro gestiegen. Besonders starkes Wachstum bei Nachhaltigkeitsfonds.
Trotz Nettomittelabflüssen vor allem bei Immobilien- und Mischfonds verzeichnete Österreichs Fondsindustrie im Vorjahr einen Anstieg des verwalteten Vermögens auf 213,2 Milliarden Euro, so eine aktuelle Bilanz der Finanzmarktaufsicht zum österreichischen Fondsmarkt Montagvormittag. Das entspricht einem Zuwachs von 6,5 Prozent oder 12,9 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Während Immobilienfonds Abflüsse in der Höhe von 1,7 Milliarden Euro und Mischfonds in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro verzeichnen mussten, gab es bei nachhaltigen Fondsprodukten, Rentenfonds (+1,7 Milliarden Euro) und Aktienfonds (+460 Millionen Euro) hingegen Zuflüsse. Trotz der Herausforderungen des Vorjahres gelang es den österreichischen Asset Managern, das historisch zweitbeste Ergebnis zu erzielen und rund ein Drittel des massiven Einbruchs von 30 Milliarden Euro im Jahr 2022 wieder aufzuholen.
Laut FMA sei das Angebot auf dem österreichischen Investmentfondsmarkt im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Demnach seien 14 Kapitalanlagegesellschaften sowie 60 Alternative Investmentfonds Manager zum Vertrieb zugelassen gewesen. Diese hatten insgesamt 1.191 Alternative Investmentfonds (AIF) sowie 883 inländische Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren (OGAW) angeboten. Besonders starkes Wachstum war laut FMA bei den Nachhaltigkeitsfonds, die gemäß der „Sustainable Finance Disclosure Regulation“ (SFDR) einen Gesamtwert von 99,1 Milliarden Euro erreicht hatten. Dies entspricht einem Anstieg von 21,4 Prozent oder 17,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr und macht bereits 46,5 Prozent des gesamten Fondsvolumens aus. Besonders bemerkenswert ist, dass 96,7 Milliarden Euro auf „hellgrüne Fonds“ gemäß Artikel 8 SFDR entfallen und 2,4 Milliarden Euro auf „dunkelgrüne Fonds“ nach Artikel 9 SFDR.
Per Jahresende seien in Österreich 1.135 Mischfonds mit einem Vermögen von 98,0 Milliarden Euro, 430 Rentenfonds mit 58,5 Milliarden Euro, 355 Aktienfonds mit 40,8 Milliarden Euro sowie 49 kurzfristige Rentenfonds mit 4,3 Milliarden Euro verwaltet worden. Zusätzlich wurden 43 Private Equity Fonds mit 1,3 Milliarden Euro, 43 sonstige Fonds mit 0,4 Milliarden Euro und 19 Immobilienfonds mit einem Vermögen von 9,6 Milliarden Euro geführt.
Von den 11.229 ausländischen Fonds, die zum Vertrieb in Österreich zugelassen waren, entfielen laut Analyse der FMA 8.098 auf „Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren“ (OGAW) und 3.131 auf Alternative Investmentfonds (AIF). Dabei stammt mehr als die Hälfte der ausländischen Fonds aus Luxemburg, gefolgt von den Märkten Irland, Deutschland und Frankreich.