CBRE: Geringer Leerstand und steigende Spitzenmieten, Großabschlüsse blieben jedoch aus.
Der Wiener Bürovermietungsmarkt hat sich im ersten Halbjahr als eher verhalten erwiesen, vor allem Großabschlüsse sind ausgeblieben. Laut Halbjahresbericht des Immo-Dienstleisters CBRE sei in den abgelaufenen sechs Monaten ein Flächenumsatz von rund 74.100 Quadratmetern erzielt worden – 20 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum zuvor. Und dennoch sei man laut CBRE nur zwei Prozent unter dem Fünfjahresschnitt gewesen.
„Verantwortlich für die gedämpfte Nachfrage sind fehlende Großabschlüsse“, so Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE Austria. Lediglich vier Neuvermietungen über 2.000 Quadratmeter seien registriert worden, während viele größere Mieter ihre bestehenden Verträge verlängert hätten. Schild ergänzte: „Für die zweite Jahreshälfte rechnen wir hingegen mit einer größeren Marktdynamik. So sind einige größere Abschlüsse kurz vor Vertragsunterschrift.“
Gestiegen ist hingegen die Spitzenmiete, aktuell würden 28,5 Euro pro Quadratmeter ausgerufen. In guten Lagen außerhalb des Stadtzentrums kletterten die Mieten auf 24,50 Euro pro Quadratmeter, was einem Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für das Jahresende erwartet CBRE insbesondere durch Hochhausprojekte weiteres Wachstum. Die Durchschnittsmiete in Wien erhöhte sich im Jahresvergleich um drei Prozent auf 17,25 Euro pro Quadratmeter.
Marc Steinke, Head of Research bei CBRE, berichtete: „Der öffentliche Sektor bleibt im aktuellen Marktumfeld der stärkste Nachfrager mit einem Marktanteil von 29 Prozent.“ IT-Unternehmen hätten sich dagegen mit elf Prozent Marktanteil etwas zurückhaltender gezeigt. Industrie- und Gewerbeunternehmen (zwölf Prozent) sowie Finanzdienstleister (neun Prozent) seien präsenter gewesen als üblich.
Der Leerstand stieg leicht an und lag zum Halbjahr bei 392.000 Quadratmetern beziehungsweise 3,6 Prozent. Damit zählt Wien weiterhin zu den Märkten mit den niedrigsten Leerstandsquoten in Europa. Bis Jahresende werde mit einem weiteren Anstieg gerechnet, insgesamt bleibe das Niveau aber gering.
CBRE sieht die Fertigstellungspipeline für 2025 als gut gefüllt. Insgesamt sollen 113.000 Quadratmeter neue Büroflächen bis Jahresende verfügbar sein, davon 109.000 Quadratmeter im Neubau. Zu den Projekten zählen unter anderem das Leopold Quartier, Village Works und Vienna Twenty Two. Für 2026 folgen ENNA und der DC Tower 2 an. Gleichzeitig gehe die Bautätigkeit ab 2026 zurück, da derzeit überwiegend bedarfsorientiert geplant werde.