Das Thema „Nachhaltigkeit“ gehört in den nächsten Jahren zu den größten Herausforderungen. Unsere Umfrage zeigt, dass Österreich auf einem sehr guten Weg ist.
Wenn es um eine nachhaltige (Weiter-)Entwicklung geht, spielen erneuerbare Energiequellen, mehr Grünflächen, klimafreundliche Mobilitätsangebote, aber auch ressourcenschonende Bauweisen oder die Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle. Österreichs Städte und Gemeinden sind dabei wichtige Partner, wenn es um die Erreichung der Klimaziele und damit um mehr Lebensqualität in unserem Land geht. Wir haben uns bei den Bürgermeistern der neun Landeshauptstädte umgehört und ihnen folgende Frage gestellt:
Wie nachhaltig ist Ihre Stadt?
Michael Ludwig, Wien
Die Stadt Wien hat nicht nur eine Klimaoffensive gestartet, um bis 2040 klimaneutral zu sein, sondern bietet auch seit vielen Jahren eine Umweltberatung an, hat eine Umweltanwaltschaft und ein Programm für ökologischen Einkauf. Wenn ich als Städtebund-Präsident in unsere Städte und Gemeinden blicke, dann sehe ich herausragende Projekte, mit viel Herzblut und innovativ entwickelt. Nicht zuletzt haben sich Österreichs Städte und Gemeinden den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen verschrieben: global denken und lokal handeln!
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Matthias Stadler, St. Pölten
Die Entwicklung der Landeshauptstadt St. Pölten schreitet bereits seit einigen Jahren dynamisch voran. Jetzt ist die Zeit, die richtige Richtung für künftige Generationen einzuschlagen. Das Klima verändert sich, und wir müssen etwas dagegen tun. Pilotprojekte der letzten zwei Jahren haben gezeigt: Die Stadt St. Pölten ist auf dem richtigen Weg. Der LUP-Ausbau und die Neugestaltung des Promenadenrings „Grüner Loop“ tragen zur Verkehrswende in der Landeshauptstadt bei. Mit der übergeordneten Strategie „Masterplan 2030“ werden die Klimaziele bis 2030 Schritt für Schritt umgesetzt.
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Elke Kahr, Graz
Nachhaltigkeit bedeutet neben den ökologischen Aspekten auch, dass grundlegende Bedürfnisse wie Wohnen, Mobilität, Sport und Kultur für alle erschwinglich sein müssen. Das kann nur gelingen, wenn die Kommunen über öffentliches Eigentum verfügen.
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Thomas Steiner, Eisenstadt
Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind seit vielen Jahren in Eisenstadt wichtige Themen, mit denen sich ein eigener Ausschuss des Gemeinderats sowie eine Arbeitsgruppe von Mitarbeitern stetig beschäftigt. Mit der Eisenstädter Klimaschutzoffensive, der eigenen Bodenschutzrichtlinie und vielen Maßnahmen im Bereich der klimafreundlichen Mobilität – vor allem mit unserem eigenen Stadtbus-System – ist Eisenstadt Vorreiter. Gerade auch der Stadtentwicklungsplan, der STEP 2030, hat hier Maßstäbe gesetzt. Das Leitmotiv ist die Sicherstellung und Entwicklung höchster Lebensqualität für die Stadtbevölkerung und künftige Generationen. Viele nachhaltige Projekte fußen auf diesem Plan.
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Klaus Luger, Linz
Bereits 2019 beschloss der Linzer Gemeinderat eine Grundsatzerklärung für eine umfassende Klimastrategie der Stadt Linz. Neben Förderungen des Klimaschutzes und erneuerbarer Energien liegt der Fokus weiters auf umweltfreundlicher Mobilität. Zudem unterstützen zahlreiche Expertinnen und Experten die Stadt und ihre Betriebe bei zielgerichteten Konzepten für Klimaschutz und Digitalisierung, um die gesteckten Ziele auch erreichen zu können.
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Harald Preuner, Salzburg
Ein nachhaltiges Leben für alle Salzburgerinnen und Salzburger zu schaffen ist Anspruch unserer Stadt. Hier geht es um nicht weniger als die Gestaltung der Zukunft künftiger Generationen. Sei es beim Verkehr, Klima- und Umweltschutz oder beim Wohnen, die Stadt Salzburg bringt derzeit viele Projekte auf den Weg, um die Lebensbereiche der Menschen möglichst nachhaltig zu gestalten. Auch direkte Partizipationsmöglichkeiten bringen frischen Wind in den Diskurs und erfreuen sich großer Beliebtheit unter Salzburgs Bevölkerung. Denn: Die Salzburgerinnen und Salzburger wissen oft selbst am besten, wo nachhaltiger gestaltet werden kann.
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Christian Scheider, Klagenfurt
Klimaschutz wird in der Landeshauptstadt Klagenfurt seit Jahren erfolgreich umgesetzt und durchgeführt. Unter anderem belegen dies folgende Maßnahmen aus unserer Smart-City-Strategie: Zehn-Minuten-Takt bei Bussen, Ausbau der E-Mobilität, Vorbereitung zu Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs, Ausbau der PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden, Umstellung der Fernwärme auf Biomasseheizkraftwerk, nachhaltige Sicherung von städtischen Grünflächen u. v. m. Bis 2040 wollen wir in der Stadt die Klimaneutralität erreichen.
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Georg Willi, Innsbruck
Vom ganz Großen bis ins Kleine reichen die Maßnahmen vom kommunalen Wohnbau, wo Passivhausstandard das Mindestmaß ist, über den Ausbau erneuerbarer Energien sowie des öffentlichen und des Radverkehrs über Kooperationen auf Bundes- oder EU-Ebene bis hin zur nachhaltigen Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Stadt und ihren Beteiligungen. Aktuell konnten in Innsbruck auch mehrere Platzgestaltungen mit mehr Grün auf den Weg gebracht werden, ein großes Thema ist auch die Reduktion des Individualverkehrs und entsprechende Tempolimits.
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Michael Ritsch, Bregenz
Die Landeshauptstadt Bregenz hat sich im Herbst 2021 mit der Klima- und Energiestrategie 2030 einstimmig zu umfassenden Klimaschutzmaßnahmen bekannt. Im kommenden Jahr wird somit beispielsweise die Bregenzer Innenstadt weitestgehend autofrei und zur größten Fußgängerzone Vorarlbergs.
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