Noch nie in der Geschichte Europas war so viel öffentliches Geld da, um in die Zukunft investiert zu werden. Unvorstellbare 1.800 Milliarden (= 1,8 Billionen) Euro stehen in Europa bereit. Sie sind hauptsächlich dem Zweck gewidmet, grüne und digitale Projekte umzusetzen sowie die Wirtschaft und die Gesellschaft resilienter zu gestalten.
Flankierend nimmt der „EU Green Deal“ Fahrt auf. Er hat sich nicht von der Pandemie bremsen lassen; einige schnelle Schritte wurden realisiert, etwa die EU-Taxonomie, die bereits seit 1. 1. 2021 gültig ist. Eigentlich schön, dass es hier einen klaren Zug zum Tor gibt, keine kleingeistigen sozialpartnerschaftlichen Diskussionen, keine undurchsichtigen parteipolitischen Tauschgeschäfte, einfach nur den Willen, Europa aus der Pandemie wiederaufstehen zu lassen und dabei Nachhaltigkeit und ein besseres Leben zu verankern.
Wir brauchen Lösungen
Liebe Leser, ich bin kein Sozialromantiker, und mir ist klar, dass viele Hürden zwischen dem Ziel und der Realisierung aufgebaut sind, nicht zuletzt die überbordende EU-Bürokratie. Mir ist bewusst, dass EU-Projekte kompliziert sind und die Administration oft mehr kostet, als sie Unterstützung bringt. Aber bei 1,8 Billionen Euro ist es einen Versuch wert.
Gerade die Halter von Immobilien brauchen Lösungen, um die wahrscheinlichen Kriterien der Taxonomie in ihren Sanierungsmaßnahmen zu erfüllen. Raus aus fossilen Brennstoffen, rein in Nachhaltigkeit. Wo sind die wirtschaftlich vertretbaren Lösungen, um die Umweltziele auch im Bestand zu erfüllen? Wenn wir jetzt geschickt vorgehen, können wir in Österreich, auch dank der EU-Billionen, eine neue Gründerzeit auslösen. Wir können unsere vielen Arbeitslosen wieder beschäftigen, und zwar nicht irgendwie, sondern zukunftsfähig.
Jetzt ist die Zeit da, nachhaltige Gedanken in Projekte zu verwandeln, Geld für Forschung und Entwicklung liegt bereit. Jetzt Firmen gründen, Kooperationen eingehen, um eine Größe zu erreichen, die den europäischen Marktanforderungen gerecht wird. Jetzt Produkte auf den Markt bringen, deren Amortisation durch die hohen Entwicklungskosten noch nicht den wirtschaftlichen Marktanforderungen entspricht, denn sie können über Förderungen doch attraktiv sein. Der Immobilienmarkt ist in Europa sehr groß und dank der Taxonomie gerade sehr aufnahmefähig. Da muss keine Sorge bestehen.
Wir unterstützen nachhaltige Ideen
Die ÖGNI unterstützt Immobilienhalter in Österreich und dem benachbarten Ausland bei der Überprüfung der Taxonomiefähigkeit ihrer Projekte. Und wir unterstützen auch bei der Findung der Strategien für diese Projekte: Sanierung, Abverkauf oder Abriss? Bei einer Entscheidung für Sanierung brauchen die Besitzer von Immobilien Lösungen, wie die Sanierung funktionieren kann, sie brauchen Produkte, die funktionieren. Noch nie war ein Markteintritt für nachhaltige Lösungen leichter.
Und so wie die ÖGNI die Immobilienwirtschaft unterstützt, sind wir auch bereit, die Industrie, die nachhaltige und qualitativ hochstehende Lösungen für den Immobilienbestand anbietet, zu unterstützen. Diese Zeit sollten wir gemeinsam nutzen.