Moderate Mietanstiege, leicht sinkende Renditen – Wien mit 5,25 Prozent Prime Yield und sieben Euro pro Quadratmeter im europäischen Mittelfeld.
Die europäischen Logistikimmobilienmärkte haben im zweiten Quartal 2025 ihr Gleichgewicht gefunden. Zu diesem Schluss gelangt der aktuelle European Logistics Market Overview von Catella, der 50 Märkte in 21 Ländern analysiert hat. Laut dem Bericht zeigen sich stabile Renditen, punktuelle Rückgänge und eine anhaltend hohe Nachfrage nach modernen Flächen.
„Die Spitzenmieten für Logistikimmobilien haben sich in Europa schon lange robust nach oben entwickelt, bevor sie mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine regelrecht explodiert sind“, sagte Lars Vandrei, Head of Research bei Catella Investment Management. „Infolge der Zinswende kühlte die Investmentdynamik zwar deutlich ab – im gleichen Zuge haben Logistikimmobilien im Investmentmarkt zum Bürosegment aufgeschlossen und zählen heute zu den zentralen Säulen der gewerblichen Immobilienwirtschaft.“
Der ungewichtete Durchschnitt der Prime Net Yields über alle untersuchten Märkte beträgt 5,42 Prozent. Die weitere Entwicklung wird laut Catella Research weitgehend stabil erwartet – mit leichten Tendenzen zur Renditekompression, vor allem in Frankreich, Deutschland, Polen, Ungarn und Slowenien. Ljubljana erzielen Investoren mit 8,75 Prozent die höchsten Nettoanfangsrenditen, gefolgt vom finnischen Oulu mit 8,25 Prozent.
Laut Catella liegt die Prime Yield in Wien derzeit bei 5,25 Prozent, die Spitzenmieten bei 7 Euro pro Quadratmeter und Monat. Neben den Immobilienkennzahlen beleuchtet die Logistikkarte auch die Export- und Importabhängigkeit der Länder. Mit einer Warenexportquote von rund 40 Prozent des BIP liegt Österreich im oberen Mittelfeld Europas. Die höchste Exportquote entfiel auf die Slowakei mit 75,5 Prozent, die niedrigste auf Großbritannien mit 14,4 Prozent.
Die durchschnittliche Spitzenmiete in Europa liegt bei 8,10 Euro pro Quadratmeter und Monat. Besonders teuer sind Logistikflächen in London (27,50 Euro), Zürich (16,50 Euro) und Oslo (15,50 Euro). Die günstigsten Spitzenmieten finden sich in Breslau mit 4,50 Euro pro Quadratmeter. „Wir sehen in Summe eine Stabilisierung der Märkte. Angesichts der beispiellosen Unsicherheiten im Welthandel ist es umso wichtiger, Handelsströme genau zu verfolgen, Regionen mit Potenzial frühzeitig zu erkennen und gleichzeitig den Anspruch an nachhaltige Assets beizubehalten“, erklärte Marten Helms, Senior Fund Manager Europe bei Catella Investment Management. „Momentan sehen wir ein attraktives Zeitfenster für antizyklische Investitionen auf den europäischen Logistikimmobilienmärkten.“