Analyse von Otto Immobilien verweist auf steigendes Transaktionsvolumen und höhere Preise im ersten Halbjahr 2025.
Am Wiener Wohnimmobilienmarkt hat es im ersten Halbjahr 2025 mehr Bewegung gegeben. Laut dem aktuellen Wohnmarktbericht von Otto Immobilien legten sowohl das Transaktionsvolumen als auch die Zahl der Verkäufe in mehreren Segmenten zu, wenngleich die Werte noch unter jenen von 2022 liegen. Martin Denner, Research-Chef bei Otto Immobilien, spricht in diesem Zusammenhang von einer „Trendumkehr“ nach zwei schwachen Jahren. In allen Kernsegmenten sei eine Belebung erkennbar, die auf eine breitere Entwicklung und nicht nur auf Einzelfälle zurückzuführen sei.
Bei Eigentumswohnungen sei das Transaktionsvolumen um 45 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro gestiegen, nach 928 Millionen Euro im Vorjahr. Die Zahl der Verkäufe erhöhte sich um 39 Prozent auf 3.645 Transaktionen. Damit lägen die aktuellen Werte wieder im Schnitt der vergangenen fünf Jahre, aber noch um 23 Prozent unter 2022. Ungebrochen ist hingegen der Aufwärtstrend bei Mieten. Diese verteuerten sich im Schnittum mehr als 5 Prozent auf 15,87 Euro pro Quadratmeter. Laut Maximilian Peter, Leiter Wohnen, wirke sich vor allem die starke Nachfrage bei gleichzeitig knappen Angeboten aus.
Neubauwohnungen direkt vom Bauträger hätten wie im Vorjahr rund ein Drittel des Volumens ausgemacht. Bei den Preisen habe es eine leichte Aufwärtsbewegung gegeben: Neubauten erzielten im Durchschnitt rund 7.200 Euro pro Quadratmeter, ein Anstieg von 5 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2024. Bestandswohnungen stabilisierten sich bei etwas mehr als 4.400 Euro pro Quadratmeter. Auch der Markt für Einfamilienhäuser und Villen habe mehr Aktivität gezeigt. Das Transaktionsvolumen stieg um 42 Prozent auf 207 Millionen Euro, die Zahl der Verkäufe um 54 Prozent. Preislich erhöhte sich der Median um knapp 7 Prozent auf 680.000 Euro.
Die Zahl der Fertigstellungen bleibe gering. Mit einer Prognose von rund 9.400 Einheiten für 2025 werde der niedrigste Wert seit zehn Jahren erwartet. Erst 2026 sei eine leichte Zunahme absehbar, jedoch weiterhin unter dem Niveau früherer Jahre. Geschäftsführer Eugen Otto betonte, dass die Verknappung im Neubau mittelfristig alle Segmente beeinflussen dürfte. Er hob hervor, dass eine sorgfältige Abstimmung von Projekten auf den tatsächlichen Bedarf sowie eine effiziente Nutzung bestehender Bestände notwendig seien.
Für den weiteren Jahresverlauf gehen die Expertinnen und Experten von Otto Immobilien von einer Fortsetzung der aktuellen Entwicklung aus. Käuferinnen und Käufer profitierten von stabilisierten Preisen und moderateren Finanzierungskonditionen. Auf dem Mietmarkt bleibe der Druck jedoch hoch, da das Angebot knapp ist.