Laut Statistischem Bundesamt sind im April gerade einmal 17.600 Baugenehmigungen im Wohnbau erteilt worden. Zentralverband für Deutsches Baugewerbe warnt vor Wohnungsnot.
Die Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland befinden sich weiter in einer Abwärtsspirale. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts seien im April gerade einmal 17.600 Baugenehmigungen erteilt worden, was gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einem Minus von 17 Prozent entspricht – oder in Zahlen ausgedrückt: 3.600 Baugenehmigungen weniger. Noch dramatischer sieht der Rückgang im langfristigen Bereich aus: Im Vergleich zum April 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen um 43,5 Prozent oder 13.500 Wohnungen.
Auch auf das laufende Jahr hochgerechnet sieht die Situation nicht besser aus: Von Januar bis April 2024 summierten sich die Baugenehmigungen auf 71.100 Wohnungen. Das entspricht einem Rückgang von 21,0 Prozent oder 18.900 Wohnungen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Zahlen beinhalten sowohl Neubauten in Wohn- und Nichtwohngebäuden als auch neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden.
In einer ersten Reaktion spricht Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbes von einem besorgniserregenden Rückgang und warnt vor einer drohenden Wohnungsnot: „Wer auf ein Ende der Wohnungsbaukrise hoffte, wird weiter enttäuscht. Im April verzeichnen wir gegenüber dem schlechten Vorjahresmonat einen weiteren Rückgang der Baugenehmigungen um dramatische 17 Prozent.“
Pakleppa betont die Dringlichkeit einer umfassenden politischen Unterstützung, um die Bauaktivitäten in Deutschland anzukurbeln und der wachsenden Wohnungsnot entgegenzuwirken: „Die bittere Realität lässt sich nicht leugnen: Deutschlands Wohnungsnot verschärft sich weiter. Was heute nicht genehmigt wird, können wir morgen nicht bauen und wird den Mieterinnen und Mietern am Markt fehlen. Schon jetzt müssten eigentlich Hunderttausende Wohnungen zusätzlich beauftragt werden. Davon sind wir meilenweit entfernt.“ Für Pakleppa sei jedenfalls die Politik am Zug, einerseits, indem sie das Bauen vereinfacht und damit günstiger machen kann, andererseits, was die Anforderungen bei den Bauförderungen betrifft.