Stimmungsbarometer: Bei Marketing und Personal wird derzeit eingespart. An eine mögliche Senkung des Leitzinses auf Null in den nächsten drei Jahren glaubt niemand mehr.
Die Krise, die die Immobilienwirtschaft durch das aktuelle Marktumfeld durchleben muss, ist wohl auch in den Köpfen der Akteure angekommen. Entsprechend durchwachsen erweisen sich auch die Ergebnisse, wie aus einem Stimmungsbarometer des Datamining-Experten hervorgeht. „Wir sind in der Realität angekommen und die erschwerten Marktbedingungen sind deutlich spürbar. Rund 88 Prozent aller Teilnehmer sind sich einig, dass es der Branche aktuell nicht gut geht“, erklärt Roland Schmid, CEO und Eigentümer von IMMOunited.
Überdies hätten bereits zwei Drittel der Befragten auf die Situation reagiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen, beispielsweise in Form von Ressourceneinsparungen in den Bereichen Marketing und Personal. Zudem berichteten zirka 80 Prozent der Befragten, dass ihr Arbeitsalltag nun schwieriger geworden ist – im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von rund 15 Prozentpunkten.
Befeuert werde die Stimmung in der Branche maßgeblich von Prognosen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung – und hier herrsche überwiegend Uneinigkeit. Rund 45 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten, dass die strengen Kreditvergaberichtlinien noch in diesem Jahr gelockert werden. In Bezug auf die aktuell hohen Zinsen sieht man allerdings wenig Hoffnung: 95 Prozent der Befragten glauben nicht daran, dass der Leitzins in den nächsten drei Jahren wieder auf 0 Prozent sinken wird.
Zumindest bewahrt die Branche laut Stimmungsbarometer Zuversicht: Mehr als zwei Drittel aller Befragten gehen davon aus, dass sich die Geschäfts- und Auftragslage am Immobilienmarkt in den nächsten drei Jahren positiv entwickeln wird. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von rund 20 Prozentpunkten. Einige Teilnehmersehen sogar eine rasche Entspannung voraus: 42 Prozent erwarten eine mögliche wirtschaftliche Erholung bereits in diesem Jahr. „Gefühlt steigt die Stimmung: Mehr als 75 Prozent schätzen ihren Arbeitsplatz bzw. ihr Unternehmen als krisensicher ein und über 93 Prozent wollen der Branche in Zukunft treu bleiben“, so Schmid.