Gemeinnützige Bauvereinigungen: Der Mietpreisdeckel trifft die falschen. Vorstoß machen Neubau und Sanierung des Altbestands unmöglich.
Die gestrige Einigung der türkis-grünen Bundesregierung zu einem „Mietpreisdeckel“ (immobilien investment berichtete) sorgt für viel Unmut in der Immobilienbranche. Kritik an diesem Vorhaben kommt nun auch von den vom Verband der Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV). Der Mietendeckel trifft die Falschen und betreffe nahezu ausschließlich die ohnehin schon günstigen Gemeinnützigen, so der GBV heuer via Aussendung. Die Gemeinnützigen hätten aufgrund des gesetzlichen Zweijahresrhythmus seit April des Vorjahres – im Gegensatz zum MRG-geregelten Wohnbau – keine Valoisierungsmaßnahme durchführen können. Gleichzeitig schnellten Bau- und Finanzierungskosten in die Höhe. Mit dem „Mietpreisdeckel“ werde der Neubau von leistbaren Wohnungen und die Sanierung des Altbestandes zunehmend unmöglich, heißt es vom GBV. Durch diesen würden im Gemeinnützigen Wohnbau jährlich über 160 Millionen Euro für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen fehlen.
Ohnehin würden die GBVs maßgeblich zur Entlastung eines großen Teils der Bevölkerung beitragen, argumentiert der Verband, in dem 182 gemeinnützige Bauträger organisiert sind. Denn: „Während die gewerblichen/privaten Mieten von 2009 – 2022 um rd. 59 Prozent gestiegen sind, sind die Mieten bei den GBVs nur um 42 Prozent gestiegen. Denn GBVs dürfen nur die Kosten verrechnen, die tatsächlich anfallen. Daher sind die GBV-Mieten im Durchschnitt 25 Prozent billiger als jene der gewerblichen/privaten Vermieter. Der preisdämpfende Effekt der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft auf den gesamten Mietmarkt wurde in einer jüngsten Studie nachgewiesen“, heißt es in einer Stellungnahme.