immowelt.at: Preise im Zentrum geben nach, nach wie vor Anstiege außerhalb des Gürtels.
Die aktuelle geo- und geldpolitische Lage zeitigt bereits die ersten Rückgänge bei den Angebotspreisen. Vor allem in den hochpreisigen Bezirken dürfte sich laut Analyse des Portals immowelt.at der Markt gedreht haben. Demnach seien die Angebotspreise vor allem im Zentrum gefallen, während die Eigentumspreise in den Randbezirken wiederum steigen.
Den stärksten prozentualen Rückgang gibt es laut immowelt.at im Bezirk Neubau, wo die Angebotspreise von Eigentumswohnungen binnen eines Jahres um 12 Prozent gesunken sind. Mussten Käufer vor 12 Monaten im Median noch 6.600 Euro für den Quadratmeter bezahlen, sind es aktuell 5.810 Euro. In der Vergangenheit hatte der 7. Bezirk noch zweistellige prozentuale Anstiege verzeichnet. Ebenso im ersten Bezirk, wo Eigentumswohnungen 7 Prozent weniger kosten als vor einem Jahr. Mit einem mittleren Quadratmeterpreis von 13.100 Euro ist die Innere Stadt allerdings nach wie vor das mit Abstand teuerste Pflaster Wiens. Im zweitteuersten Bezirk Josefstadt (7.600 Euro) stagnieren die Kaufpreise und in Wieden (6.560 Euro) steht ein Minus von 5 Prozent zu Buche.
Teurer wird es wiederum außerhalb des Gürtels, geht aus der Analyse hervor: In 18 der 23 Wiener Bezirke hat sich Wohneigentum innerhalb der vergangenen 12 Monate verteuert. Am deutlichsten fällt der prozentuale Zuwachs in Liesing aus: Nach einem Plus von 19 Prozent kostet der Quadratmeter aktuell 5.470 Euro. Vor einem Jahr zahlten Wohnungskäufer im 23. Bezirk noch 4.610 Euro. Die deutlichen Anstiege am Stadtrand führt immowelt.at hauptsächlich auf die zahlreichen neu entstanden Wohnungen zurück. Da in der Wiener Innenstadt kaum freie Baufläche vorhanden ist, habe sich der Wohnungsbau zunehmend an den Rand der Hauptstadt verlagert, das treibe angesichts gestiegener Bau- und Materialkosten das Preisniveau in bisher vergleichsweise günstigen Bezirken nach oben. So haben inzwischen auch die Quadratmeterpreise in Favoriten (5.000 Euro; +16 Prozent), Floridsdorf (5.170 Euro; +16 Prozent) und Hernals (5.340 Euro; +13 Prozent) die 5.000 Euro-Marke erreicht. Rudolfsheim-Fünfhaus (5.670 Euro) nähert sich nach einem Anstieg von 18 Prozent sogar bereits der 6.000 Euro-Grenze.
Unter 5.000 Euro pro Quadratmeter seien Eigentumswohnungen nur noch in Simmering, Meidling und Ottakring, wobei die Preiskurve selbst im günstigsten Bezirk Simmering (4.800 Euro; +11 Prozent) deutlich nach oben weise. Das gleiche gilt für Meidling (4.990 Euro), wo die Angebotspreise um 9 Prozent gestiegen sind. Lediglich in Ottakring (4.880 Euro; -2 Prozent) habe sich der Immobilienmarkt vorerst beruhigt.