Bauträger und Entwickler können das angesammelte Know-how künftig beim nachhaltigen Bauen stärker einbringen.
Sie sind dabei jedoch auf eine Messbarkeit von Kriterien angewiesen, um die Nachhaltigkeit eines Projekts auch nachzuweisen zu können. Darüber waren sich die Diskutanten des elften FM-Clubs der WISAG Service Holding Austria am 15. September im Anton-Benya-Park in Wien-Wieden einig.Zum Thema „Der lange Weg zur Netto-Null – Klimawandel in der Immobilienbranche“ diskutierten Anton Bondi de Antoni (Bondi Immobilien Consulting GmbH), Peter Engert (ÖGNI), Walter Hammertinger (value one holding AG), Wolfgang Kradischnig (DELTA Holding GmbH), Jasmin Soravia (Kollitsch & Soravia Immobilien GmbH) und Johannes Wahlmüller (GLOBAL 2000). Zu den rund 70 Gästen zählten unter anderem Georg Fichtinger (CBRE), Isabella Jandl (Stadt Wien), Oliver Oszwald (HNP), Florian Rode (HNP), Horst Reiner (ATP), Günter Schüller (BOE), Karina Schunker (EHL) und Karin Weingraber (Immofinanz).
Klimaschutz auf der Agenda
Auch wenn der Klimawandel durch die Covid-Pandemie im Jahr 2020 in den Hintergrund gerückt ist, haben die immensen Schäden durch extreme Wetterereignisse 2021 den Handlungsbedarf offengelegt. „Das Thema Klimaschutz steht auf unserer Agenda weit oben. Wir werden in der Branche gemeinsam Pläne erstellen und versuchen, mit Materialien und Prozessen zum Klimaschutz beizutragen“, betonte Thomas Fastenrath, Geschäftsführer der WISAG Service Holding Austria. So hat die WISAG ihre Reinigungsmittel auf Produkte umgestellt, deren Verpackung zu 100 Prozent recycelbar ist. „Und wir forcieren aktuell E-Mobility, denn Energie ist der größte Hebel. Wir müssen die Verschwendung reduzieren und Sensoren, Digitalisierung und Innovation nützen. Jede kleine Initiative trägt zum Klimaschutz bei.“
Verantwortung für die Zukunft
„Beim Klimaschutz geht es um Verantwortung für die Zukunft“, so Wolfgang Kradischnig (DELTA Holding GmbH), der sich ein ordnendes System über Bonifikationen statt Steuern wünschen würde. Ihm fehlt zudem eine integrierte Sicht: „Beim Bauen braucht es interdisziplinäre Teams, um zu erkennen, dass das Gebäude nur ein Teil ist. Es verursacht ja zum Beispiel auch Mobilität. Und es braucht eine geometrische Gebäudeerfassung, die auch verbaute Materialien mit einschließt.“ Johannes Wahlmüller (Global 2000) betonte, dass „bei einer Integral-Umfrage 80 Prozent angaben, ein Plusenergiehaus als Standard zu unterstützen. Die Hälfte würde Mehrkosten bezahlen. Nötig ist nur ein ausreichendes Angebot.“ Gebäude sind zudem Kraftwerke, „gut saniert und mit Photovoltaik, das ist das Zukunftsbild“. Wahlmüller unterstrich: „Die Netto-Null bis 2040 ist das Ziel. Die Immo-Wirtschaft ist ein wichtiger Teil der Lösung und sollte Mutmacher sein.“