IHS-Studie im Auftrag der VÖPE: Freizeitwohnsitze bringen zwischen 2,5 Milliarden und drei Milliarden Euro Wertschöpfung. Win-Win-Möglichkeiten für Gemeinden, lokale Bevölkerung und Immobilienwirtschaft ausgelotet.
Seit geraumer Zeit wird in manchen Bundesländern respektive Gemeinden über Zweitwohnsitze diskutiert. Oft herrschen gewisse Ressentiments vor, zumeist von Kommunalpolitikern oder der einheimischen Bevölkerung. Dennoch sind Freizeitwohnsitze ein starker Wirtschaftsfaktor, geht aus einer IHS-Studie im Auftrag der Vereinigung Österreichischer Projektentwickler hervor. Laut dieser generieren gerade Freizeitwohnsitze eine Bruttowertschöpfung zwischen 2,5 Milliarden und drei Milliarden Euro, laut IHS Senior Researcher Alexander Schnabl annähernd so groß wie die gesamte Forstwirtschaft. Hinzu kommen laut Studie zwischen 35.000 und 41.000 Beschäftigungsverhältnisse.
Konkret hätten alle Freizeitwohnsitze in Österreich zusammen 2019 rund 2,47 Milliarden Euro Wertschöpfung generiert, 2021 waren es 2,18 Milliarden Euro. Überdies konnten verschiedene öffentliche Körperschaften in dem Zusammenhang rund 1,21 Milliarden Euro erwirtschaften, geht aus der Studie hervor. Andreas Köttl, Sprecher des VÖPE-Präsidium erklärt in diesem Zusammenhang, dass die VÖPE als Lebensraumentwickler kein Interesse daran habe, Orte zu verschandeln, sondern vielmehr bestrebt sei, die Attraktivität zu erhalten: „Wir sind der Überzeugung, dass Städte und Gemeinden von professionell geplanten Freizeitwohnsitzen umfassend und nachhaltig profitieren können. Was es dafür braucht, sind bessere Informationen, Rahmenbedingungen und die Zusammenarbeit aller Betroffenen.“
Gerade an Information, welche Instrumente es gibt, um sinnvolle Projekte mit Win-Win-Faktor für Gemeinden, die lokale Wohnbevölkerung und die Immobilienwirtschaft umzusetzen, fehlt es, sagt Sebastian Beiglböck, Geschäftsführer der VÖPE: „Potenziale sehen wir beim Thema Verdichtung, aber auch durch Vertragsraumordnung. So würden sich Projektentwickler an bezahlbarem Wohnraum und der Infrastruktur der Gemeinden beteiligen. Auch eine Aufteilung der Einnahmen auf die einzelnen Wohnsitzgemeinden aus dem Finanzausgleich würde die Fairness des Systems erhöhen.“