Bau- und Rohstoffkosten sowie Nachfrageüberhang als Preistreiber.
Hohe Nachfrage bei begrenztem Angebot, hohe Bau- und Rohstoffkosten: Das lässt die Wiener Büromieten spürbar steigen, geht aus dem Büromarktbericht von Otto Immobilien hervor. Demnach seien die durchschnittlichen Angebotsmieten für Erstbezugsflächen auf 15,50 Euro pro Quadratmeter gestiegen, die erzielbaren Spitzenmieten sind auf 27,50 Euro pro Quadratmeter hochgeklettert – ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Steven Scheffler, Teamleiter Büroflächen bei Otto Immobilien, spricht von einem Anstieg der Einstiegspreisen in fast allen Submärkten zwischen fünf und zehn Prozent. Hauptursache sei ein klarer Nachfrageüberhang: „„In A-Lagen gibt es aktuell je nach Gesuchsgröße kaum, beziehungsweise keine Optionen und auch in B-Lagen schwinden die verfügbaren Flächen.“ Das Resultat: Nutzer müssen sich geeignete Büro-Optionen in Projektentwicklungen bereits mehrere Jahre im Voraus sichern, um Expansionen oder Standortverbesserungen realisieren zu können, so Scheffler. Der Umzugswille vieler Unternehmen sei hoch, die steigenden Miet- und Betriebskosten seien aber ein bremsender Faktor.
Allerdings erwies sich der Wiener Büroimmobilienmarkt in den vergangenen drei Quartalen als hochaktiv. Die Vermietungsleistung legte in diesem Zeitraum auf 107.000 Quadratmeter zu, ein Plus von 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis zum Ende des Jahres rechnet Martin Denner, Abteilungsleiter Research bei Otto Immobilien eine Vermietungsleistung von 150.000 Quadratmetern.
Dennoch: Die Fertigstellungspipeline für das kommende Jahr ist dünn, das Flächendefizit wird weiter steigen: Für das kommende Jahr erwartet Otto Immobilien ein Fertigstellungsvolumen von lediglich 43.000 m² – dies entspricht einem Drittel der heuer fertig gestellten Flächen von 129.000 m². Die Leerstandsquote im dritten Quartal ist nochmals auf 4,1 Prozent gesunken und könnte nach Einschätzung von Otto Immobilien heuer und nächstes Jahr weiter zurück gehen.