Der Logistikmarkt Linz wächst ob der hohen Nachfrage nur langsam. Neue Projektenwicklungen sind aufgrund restriktiver und langwieriger Widmungs- und Baugenehmigungsverfahren aktuell schwer umsetzbar.
2022 sind zu den bestehenden 1,8 Millionen Quadratmeter Logistikfläche lediglich 43.000 Quadratmeter Neuflächen dazu gekommen. Zum Teil sind bestehende Gebäude veraltet und entsprechen nicht den modernen nachhaltigen Standards. Laut Franz Kastner, Logistikimmobilienexperte bei CBRE, entsprechen „rund 58 Prozent der Flächen nur den Klassen B und C“. Gerade in Hinblick auf die zu erreichenden EU-Taxonomie-Ziele ist laut Kastner das Verbesserungspotenzial bei Gebäudehülle und Gebäudetechnik groß.
2023 werden daher nur einige wenige neue Flächen den Linzer Logistikmarkt bereichern, größere Projektentwicklungen sind erst wieder ab 2023 zu erwarten. „Wir erhalten laufend Anfragen von potenziellen Mietern für Logistikflächen rund um Linz. Angesichts des aktuell noch beschränkten Angebotes müssen Interessenten mit einer längeren Suchzeit oder einer Ausweitung des Suchgebietes rechnen“, so Christoph Oßberger, Leiter des CBRE Büros Salzburg, das für die Region West zuständig ist.
Langwierige Widmungs- und Baugenehmigungsverfahren führen überdies dazu, dass immer mehr Unternehmen nach alternativen Standorten, wie etwa entlang der A1 in Amstetten und Herzogenburg in Niederösterreich oder auch in Salzburg Land suchen – und auch fündig werden.
Mietpreise auf Graz-Niveau
Franz Kastner geht davon aus, dass aufgrund der angespannten Situation und des geringen Angebots die Mieten weiter steigen werden. Die Spitzenmiete pro Quadratmeter Logistikfläche lag Endes des ersten Quartals im Großraum Linz bei 6,15 Euro pro Quadratmeter im Monat und damit auf dem exakt selben Level des viel moderneren Grazer Logistikmarktes.