CBRE sieht gestiegene Nächtigungszahlen, volle Projektpipeline und wachsendes Investoreninteresse. Transaktionsvolumen 2024 auf über 340 Millionen Euro verdoppelt. Luxussegment und nachhaltige Konzepte rücken in den Fokus.
Der Wiener Hotelimmobilienmarkt hat im Jahr 2024 laut dem aktuellen Hotelmarktbericht des internationalen Immobiliendienstleisters CBRE eine markante Entwicklung verzeichnet. Neben einem neuen Höchstwert bei Nächtigungen zeigen sich eine starke Nachfrage im Luxussegment sowie eine rege Investitionstätigkeit.
Mit knapp 19 Millionen Nächtigungen überschritt Wien erstmals die 18-Millionen-Marke. Der Nächtigungsumsatz betrug 1,38 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Auslastung lag bei 72,3 Prozent, der durchschnittliche Zimmerpreis (ADR) bei 138 Euro. Die Kennzahl „Revenue per Available Room“ (RevPAR) stieg um acht Prozent auf rund 100 Euro. „Der Markt ist geprägt von einer breiten internationalen Nachfrage und einer weiterhin starken Rolle Wiens als Standort für Freizeit- und Geschäftsreisen“, sagt Marc Steinke, Head of Research bei CBRE.
Im Jahr 2024 wurden 13 neue Hotels mit 1.800 Zimmern eröffnet. Für 2025 sind weitere 2.000 Zimmer geplant, darunter Häuser wie das Mandarin Oriental Vienna und das Radisson Blu „Das Triest“. Parallel dazu nehmen auch Konversionen bestehender Gebäude, etwa ehemals gewerblich genutzter Flächen, zu. „Aufgrund der Vielzahl an Projekten wird die Lage immer entscheidender. In einzelnen Bezirken ist bereits eine gewisse Marktsättigung zu beobachten“, erklärt Steinke. Auf der Betreiberseite gewinnt Eigentum an Bedeutung, um langfristige Handlungsfähigkeit zu sichern. Vor allem im gehobenen Segment wird diese Strategie zunehmend verfolgt.
Auch Investoren zeigen starkes Interesse: Das Transaktionsvolumen im Jahr 2024 betrug 346 Millionen Euro – mehr als doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Der Verkauf des Ritz-Carlton Vienna stellte die größte Einzeltransaktion dar. Im ersten Quartal 2025 lag das Volumen bei 49 Millionen Euro. „Derzeit sind mehrere größere Transaktionen in Vorbereitung. Für das Gesamtjahr rechnen wir mit einem anhaltend aktiven Markt“, so Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE. Die Bruttospitzenrendite für Pachtverträge liegt aktuell bei 5,40 Prozent, ein weiterer Rückgang auf 5,00 Prozent bis Jahresende wird erwartet.
Ein weiterer Trend betrifft das Thema Nachhaltigkeit. Laut CBRE achten Gäste zunehmend auf ressourcenschonende Bauweise und Betrieb. Zertifizierungen wie LEED, BREEAM oder ÖGNI gewinnen an Bedeutung – wenn auch noch seltener als in anderen Assetklassen. Ein Beispiel dafür ist das Rioca Vienna Posto 1, das mit dem BREEAM-Zertifikat „Exzellent“ ausgezeichnet wurde. „Solche Standards stärken nicht nur den Marktwert, sondern auch die Attraktivität für Investoren und Gäste“, heißt es seitens CBRE.