Die Exzellenzplattform „Leitbetriebe Austria“ zeichnet die besten Betriebe des Landes aus, gibt ihnen eine Stimme und sorgt für branchenübergreifenden Austausch. Geschäftsführerin Monica Rintersbacher im Interview.
Was unterscheidet einen Leitbetrieb von anderen Unternehmen?
Zunächst: Wir sind quer durch alle Branchen vertreten – von der Rechtsanwalts- und Steuerberatungskanzlei über Dienstleistungsunternehmen, produzierende Betriebe bis hin zu Handels-, Logistik- oder Immobilienunternehmen. Insgesamt zählen wir derzeit rund 220 Betriebe. Unsere Leitbetriebe, die sich allesamt für diesen Titel qualifizieren, werden regelmäßig evaluiert, haben eine Vorbildwirkung und sind Branchentreiber. In ihrem Handeln denken sie langfristig und berücksichtigen soziale und ökologische Aspekte, die wiederum zu ökonomischem Erfolg führen.
Welche Rolle spielt hier Ihr Unternehmen?
Wir sind die Plattform, die den Entscheidungsträgern den praxisorientierten Austausch in vertraulichem Rahmen bietet. Gemeinsam mit den Unternehmen erarbeiten und identifizieren wir, was aktuell die branchenübergreifend relevanten Themen sind. Dazu besuchen wir die Firmen entweder persönlich oder kommunizieren – der aktuellen Situation entsprechend – auf virtuellem Weg. Wir definieren Werte und Meilensteine. Dank unserer eigenen Studien sammeln wir Erkenntnisse und unterstützen damit die Betriebe. Sie können dieses Wissen alsdann in ihre Strategien mit einbinden. Darüber hinaus sorgen wir für mehr Sichtbarkeit der Leitbetriebe und geben ihnen eine Stimme – auch indem wir relevante Informationen an gleichgesinnte Interessenvertretungen und auch an die Politik weitergeben.
Gibt es in anderen Ländern vergleichbare Organisationen?
Nein. In dieser Form sind wir in Österreich einzigartig. Da Internationalisierung aber wichtig ist, sind wir natürlich stets auf der Suche nach gleichwertig denkenden Partnern über die Grenzen hinaus.
Vor welchen Herausforderungen stehen die Leitbetriebe aktuell?
Derzeit sind viele Betriebe auf der Suche nach motivierten und qualifizierten Mitarbeitern. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, aber am passenden Personal mangelt es. Wir wollen die Betriebe dabei unterstützen, dieses Gap zu füllen und die Freude an der Arbeit wieder zu forcieren. Dazu denken wir mit den Leitbetrieben und unseren Partnern über entsprechende Maßnahmen nach. Darüber hinaus – abgesehen von punktuellen Lieferschwierigkeiten – hatte die Coronakrise zum Glück kaum einen Einfluss auf den Unternehmenserfolg der Leitbetriebe; sie konnten trotz Pandemie vorbildliche Arbeit leisten.
Welche weiteren Pläne gibt es für 2022?
Wir wollen uns ganz intensiv dem Thema Nachhaltigkeit im Sinne von sozio-ökologischer Verantwortung widmen. Das Streben nach Erreichung der Klimaziele ist uns wichtig. Zahlreiche Unternehmen haben hier schon die Nase vorne: Sie setzen auf erneuerbare Energieträger wie beispielsweise Fotovoltaik, sind zum Teil sogar schon, zumindest in Teilbereichen, CO2-neutral unterwegs. Wir wollen dieses Umdenken mit Aufklärungsarbeit forcieren und diese Best Practice zeigen. So stimmt es uns sehr optimistisch, wenn für unsere Umwelt entsprechende klimafreundliche Maßnahmen in den Betrieben gesetzt werden.