Volle Netzabdeckung als Ziel

KIZ 5 G ausbau hoch - Foto:© Magenta Telekom Marlena Koenig

Der 5G-Ausbau schreitet zügig voran und ist in aller Munde. Doch auch andere Technologien sind gefragt.

„Österreich gehört beim Breitbandausbau zu den europäischen Spitzenreitern“, sagt die für Telekommunikation und Breitbandausbau zuständige Bundesministerin Elisabeth Köstinger. Bereits 77 Prozent aller österreichischen Haushalte verfügen über 5G, wodurch Österreich im EU-Vergleich den dritten Platz einnimmt. Köstinger: „Jeder Euro, den wir in die digitale Infrastruktur investieren, ist gut angelegt und eine Investition in die Lebens- und Arbeitsqualität unserer Regionen.“ Bei der Nutzung von und der Versorgung mit Festnetz-Breitbandanschlüssen und Mobilfunk-Breitbandanbindung hat sich Österreich deutlich verbessert und ist vom 22. auf den elften Platz vorgerückt. Im Bereich der 5G-Mobilfunkversorgung sowie 5G-Readiness hat Österreich eine fast vollständige 4G-Abdeckung sowie eine 50-prozentige Abdeckung der besiedelten Gebiete mit 5G. Die Verfügbarkeit von Gigabit-fähigen Anschlüssen hat sich von 14 auf 45 Prozent verdreifacht, so das Bundesministerium.

KIZ 5 G ausbau quer - Foto:© Magenta Telekom Marlena König
KIZ 5 G ausbau quer – Foto:© Magenta Telekom Marlena König


Eine Milliarde für Netzausbau
Mit aktuell mehr als 1.900 5G-Standorten versorgt der Mobilfunkanbieter Magenta rund die Hälfte aller Haushalte und Betriebe in Österreich. Bis Ende 2022 sollen rund 55 Prozent Netzabdeckung erreicht werden, heißt es vonseiten des Mobilfunkanbieters, der im Jahr 2021 rund 241 Millionen Euro in die Netzerweiterungen investiert hat, auf Nachfrage. Für die Jahre 2022 bis 2025 will Magenta Telekom den Ausbau des Glasfaserkabelnetzes beschleunigen. In Summe soll rund eine Milliarde Euro in vier Jahren in den Netzausbau fließen. 

A1 betreibt derzeit mehr als 2.900 5G-Sender, über die bereits rund 64 Prozent der österreichischen Bevölkerung kommunizieren können. Das Glasfasernetz hat mittlerweile eine Gesamtlänge von mehr als 64.000 Kilometern und wird laufend ausgebaut.

– Foto:© Drei

Corona bringt Schub
„Seit 2016 arbeiten wir in der Gemeindeverwaltung gänzlich papierlos“, freut sich Adolf Schöngruber, Amtsleiter von St. Marien in Oberösterreich. Seitdem können er und seine Mitarbeiter ortsunabhängig über Smartphone, PC oder Tablet auf die gesamten Gemeindedaten und die kommunalen Prozesse zugreifen, was sich in der Coronapandemie als großer Vorteil erweist. Auch das 5G-Netz soll bald den Weg nach St. Marien finden. Wann es allerdings so weit sein wird, wisse der Amtsleiter nicht. Die Gemeinde hat Kooperationen mit Nachbargemeinden geschlossen, um vor allem in den nicht so dicht besiedelten Ortsteilen Breitband verfügbar zu machen. Sämtliche Überlegungen wie etwa Glasfasernetz seien in der Gemeinde südwestlich von Linz willkommen, um die Anbindung der Bürger und der Unternehmen an ein leistungsfähiges Breitband zu verbessern“, sagt Schöngruber.

– Foto:© Drei

Neue Türöffner
Drei hat die meisten Versorgungsauflagen übernommen und muss 740 Gemeinden in den nächsten Jahren anschließen. Jährlich sollen rund 1.000 Standorte auf 5G aufgerüstet werden. Für den kommerziellen Start von 5G Standalone hat Drei bereits im Vorjahr eigene 5G-Lizenzen für 700- und 1.500-MHz-Frequenzen ersteigert, die das Unternehmen in vollem Umfang für 5G Standalone einsetzen will. Damit lassen sich in Zukunft zum Beispiel Fahrzeuge, Maschinen, Drohnen oder medizinische Geräte steuern. Firmen und ihre Mitarbeiter können dadurch noch besser remote von unterwegs, im Homeoffice oder an unterschiedlichen Standorten arbeiten. „5G Standalone ermöglicht mit seiner eigenständigen Infrastruktur eine noch leistungsstärkere Internetanbindung mit noch rascheren Reaktionszeiten und noch stabileren Verbindungen“, heißt es von Drei. „Kommerziell starten soll es in der zweiten Jahreshälfte.“

Neue Frequenzen im Kommen
„Innovative 5G-Anwendungen werden uns in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen das Leben erleichtern. In der Landwirtschaft ebenso wie im Tourismus oder auch im Energie- und Gesundheitsbereich“, sagt Bundesministerin Köstinger. Bald werden von der Regulierungsbehörde RTR Frequenzen aus dem Bereich 26 GHz vergeben, die beispielsweise für Hotspots in Einkaufszentren oder auf Flughäfen oder bei Campus-Lösungen eingesetzt werden. „Sie werden die Digitalisierung in Österreich wieder ein gutes Stück voranbringen“, ist Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, überzeugt.

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