Das Baukonjunkturpaket ist in den verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedlich umgesetzt worden. 2024 war für Immo-Branche schwierig. Raiffeisen Immobilien verzeichnete Zuwächse.
Das im Frühjahr 2024 von der nunmehr scheidenden Bundesregierung groß angekündigte Baukonjunkturpaket ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich oder teilweise gar nicht angekommen. Das geht aus einer Bilanz von Raiffeisen Immobilien hervor, die auf steigende Honorarumsätze bei der Vermittlung von Wohnimmobilien verweist. Über das Konjunkturpaket „Wohnraum und Bauoffensive“ wären Wohnbaudarlehen mit einem maximalen Zinssatz von 1,5 Prozent auf bis zu 200.000 Euro vorgesehen gewesen.
Die Umsetzung gestaltet sich in den Bundesländern jedoch unterschiedlich. Während Vorarlberg bestehende Förderungen sowie einen Jungfamilienbonus anbietet, gewährt Tirol einen Zinszuschuss von 1,5 Prozent auf Wohnbaukredite. In Salzburg trat am 1. Jänner 2025 eine neue Wohnbauförderung in Kraft, die Zuschüsse von bis zu 500 Euro monatlich vorsieht. Oberösterreich senkte den Zinssatz für Landesdarlehen auf 1,5 Prozent für 20 Jahre. Die Steiermark meldet seit der Umsetzung des Programms im September 2024 stark steigende Eigenheimförderungen.
In Kärnten seien bislang keine konkreten Maßnahmen ergriffen worden, während Niederösterreich einen Einmalzuschuss von 5 Prozent auf Bankdarlehen bis 200.000 Euro gewährt. Wien hat derzeit keine Förderungen für den Erwerb von Eigentum im Rahmen des Pakets vorgesehen, und auch Burgenland hat bisher keine Maßnahmen umgesetzt.
Das Jahr 2024 stellte sowohl für die Immobilienmakler als auch für die Baubranche eine Herausforderung dar. Während Letztere mit gestiegenen Baukosten zu kämpfen hatte, erschwerten hohe Zinsen und die KIM-Verordnung die Immobilienfinanzierung und damit die Vermittlung von Objekten. Dies führte in vielen Regionen zu Verzögerungen und erhöhter Unsicherheit im Markt, so Raiffeisen Immobilien.
Dennoch habe die Raiffeisen Immobilien Gruppe im Vorjahr trotz eines schwierigen Marktumfelds ihren Honorarumsatz um 13 Prozent auf 35 Millionen Euro steigern (2023: 31 Millionen Euro) können. Die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken wickelte rund 7.300 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 567 Millionen Euro ab.
Ungeachtet der schwierigen Lage sieht Raiffeisen Immobilien Licht am Horizont, vor allem wegen des angekündigten Auslaufens der KIM-Verordnung Ende Juni sowie weiteren möglichen Zinsschritten nach unten durch die EZB. Diese Entscheidung dürfte den Immobilienmarkt beleben, da vor allem Jungfamilien und Erstkäufer:innen bisher durch strenge Kreditvorgaben stark eingeschränkt waren.
Zusätzlich könnten mögliche Zinssenkungen und gestiegene Kaufkraft durch Lohnabschlüsse zu einer weiteren Markterholung beitragen. „Das planmäßige Auslaufen der KIM-VO markiert eine Zäsur für den Immobilienmarkt. Im Verein mit weiteren Zinssenkungen sind das positive Vorzeichen für 2025“, so Peter Weinberger von Raiffeisen Immobilien.